Schon mal das Sat.1-Frühstücksfernsehen gesehen? Ja? Dann weißt du ja, wie man sich so richtig den Morgen versauen kann. Ätzender Promiklatsch, öde Dokusoap-Happen und viel Reklame.
Auch das Image der New Yorker Frühstücksfernsehsendung „Daybreak“ ist nicht das Beste. Biedere Moderatoren liefern billigen Promiklatsch ab, hier und da wird gekocht, und ein paar wertvolle Tipps wie zum Beispiel das letzte Shampoo aufgebraucht werden kann, gibt’s auch noch obendrein.
Kein Wunder, dass der ehemalige Nachrichtenstar Mike Pomeroy (Harrison Ford) es für einen Witz hält, als ihn Fernsehproduzentin Becky Fuller (Rachel McAdams) fragt, ob er gemeinsam mit Colleen Peck (Diane Keaton) die Sendung moderieren will. Nein, will er nicht. Zu wenig Anspruch. Aber vertragliche Gründe zwingen ihn dann doch. Aber Mike macht es allen Beteiligten alles andere als einfach.
„Morning Glory“ ist eine bissige Satire aufs Fernsehbusiness. Roger Michell zeigt aber durchaus auch, dass das Frühstücksfernsehen kein einfach Business ist. Da herrscht Quotendruck – in den USA noch mehr als hierzulande. Und da muss mit allen Mitteln die Quote stimmen. Der Film ist eine Komödie, so ganz weit hergeholt wird das alles aber sicherlich nicht sein.
Harrison Ford präsentiert sich in Höchstform. Er ist der kauzige Alte, der sich überwinden muss, sein Niveau aus seiner Sicht runterzufahren. Ein wenig überflüssig ist jedoch die angedeutete Liebesgeschichte von Becky mit einem ihrer Kollegen. Die hätte getrost unter den Tisch fallen können. Stattdessen rückt Diane Keaton fast ein wenig zu sehr in den Hintergrund. Die Beziehung zwischen den beiden Moderatoren hätte bestimmt mehr getaugt als zur Nebenhandlung.
So ist „Morning Glory“ solide Komödienware, bei der jedoch einige Chancen zu mehr verschenkt worden sind.
7/10
Schreibe einen Kommentar