Corroboree

Ein Bus. Ein Bus im Busdepot. Ein Mann, der in den Bus steigt. Und noch ein Mann, der auch noch in den Bus steigt. Alles in einer Einstellung, die Kamera bewegt sich keinen Zentimeter.
Das wird dem Zuschauer von „Corroboree“ noch öfter passieren. Katie Milwright setzt ihre Kamera nur sehr sparsam ein, mutet dem Kinobesucher einiges zu. dasselbe gilt allerdings auch für die Handlung an sich. Unvorbereitet sollte sich niemand diesen australischen Film von Ben Hackworth ansehen.

Conor (Conor O’Hanlon) reist mit dem Bus zu einem Meditationszentrum. Unterwegs hört er das Band, das ein Mann besprochen hat. Denn Conor hat einen Auftrag, einen seltsamen Auftrag. Seine Aufgabe ist es, Szenen aus dem Leben des Mannes nachzuspielen. Der Mann ist Regisseur und offenbar sehr krank. Connor soll verschiedene Räume aufsuchen. Dort begegnet er fünf Schauspielerinnen, die im Leben des Regisseur eine wichtige Rolle gespielt haben. Darunter seine Mutter. Seine Schwester. Seine erste Liebe. Der 20-jährige blonde Schönling lernt nicht nur die Frauen näher kennen, sondern erfährt auch die Lebensgeschichte seines geheimnisvollen Auftraggebers. Dennoch: Das alles ist ihm ein bisschen unheimlich. Und zu recht, wie sich später rausstellen wird.

„Corroboree“ ist ein ausschweifendes Fest in der Kultur der australischen Aborigines. Dabei werden wichtige Ereignisse und heilige Rituale gefeiert. Ein Fest ist Connors Besuch in dem etwas merkwürdigen Haus zwar nicht, aber Rituale muss er dennoch bestehen.
Erst sträubt sich der junge Mann gegen das, was ihn da erwartet, aber dann scheint ihm klar zu werden, was der Regisseur, sein auftraggeber von ihm will.
Auch dem Zuschauer wird nur schwer klar, was ihm dieser Film eigentlich sagen will. Dennoch strahlt das Werk von Ben Hackworth eine ziemlich große Fasziniation aus. Mehr und mehr werden der Zuschauer und auch Connor im Film hinter die Geheimnisse dieser Aktion geführt. Zum Ende hin gipfelt das alles in einer schockierenden Erkenntnis.
Auch wenn das eigentlich nicht langweilig ist – langatmig ist der Film dennoch. Ewig lange, manchmal scheinbar willkürliche Kameraeinstellungen, ein langsamer Fortschritt der Handlung. Da ist die Konzentration des Zuschauers sehr gefragt.

6/10


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