Fast vier Jahre ist es schon her, als Florian Henckel von Donnersmarck für „Das Leben der anderen“ den Oscar bekam. Den hat er auch stolz überall rumgezeigt. Sehr stolz. Danach brauchte er ein bisschen länger, um einen ür ihn rassenden Stoff zu finden. Und überhaupt, Hollywood musste es sein. „The Tourist“ ist nun sein erster Nach-Oscar-Film.
Plötzlich sitzt im Schnellzug nach Venedig Frank Tupelo (Johnny Depp) eine junge Frau gegenüber. Und dann nimmt sie ihn auch noch mit in ihr luxuriöses Hotelzimmer. Er verliebt sich in Elise (Angelina Jolie). Doch die hat keine Liebe im Sinn. Vielmehr suchte sie jemanden, der so aussah, wie der Großbetrüger, mit dem sie zusammenarbeitet. Plötzlich muss sich Frank mit Leuten auseinandersetzen, die ihn verfolgen – und ihn erschießen wollen. Dabei ist er doch nur ein normaler Tourist.
Manchmal bekommt man den Eindruck, „The Tourist“ ist ein überlanger Werbefilm für Venedig, dessen Kanäle und Luxushotels. In gerade verliebten Bildern wird die Stadt in Szene gesetzt. Dabei verliert Florian Henckel von Donnersmarck jedoch seine Geschichte ein wenig aus dem Blick. Die nämlich plätschert lange Zeit ziemlich vor sich hin. Mit dem relativ nervigen Soundtrack, der permanent vor sich hindudelt, wird das Jolie-Depp-Geplänkel unterlegt. Eine spannende Atmosphäre kommt nur sehr selten auf. Erst gegen Ende wird es einigermaßen unterhaltsam. Insgesamt ziemlich dürftig.
Aber als Werbefilm für Venedig wird die Tourismusbranche bestimmt noch mal drauf zurückgreifen…
5/10
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