DO 19.08.2010 | 20.15 Uhr | Das 4.
Eine Frau sitzt am Tisch. Lacher!! Sie hat einen Bleistift in der Hand. Lacher!! Sie schiebt ihn in die Anspitzmaschine, und jetzt haltet euch fest!!! Sie spitzt ihn an!!! Ist das nicht zum Brüllen komisch??!!
Ähm, nein? Wirklich nicht? Aber warum lacht denn das Publikum bei dieser Szene so hysterisch?
Der Vorspann der neuen Sitcom „Ein Haus voller Töchter“ ist genau 1,5 Sekunden zu Ende, es ist noch nichts passiert – und die Leute im Hintergrund lachen schon.
Nun gut, sie lachen in den folgenden 22 Minuten alle drei Sekunden. Die Lacher kommen vom Band. Ansonsten hat nämlich niemand etwas zum Lachen bei dieser öden Serie, die Das 4. nun jeden Donnerstag im Viererpack zeigt. Seit fast zwei Jahren lag „Ein Haus voller Töchter“ im Giftschrank, und in dieser Zeit müssen alle Gags weggefault sein.
In der Serie geht es um eine Familie mit lauter Töchtern. Worum es genau geht, bekommt sowieso niemand mit: Wegen der eingespielten Lacher ist kaum etwas zu verstehen, und wenn doch, lassen einen die dilletantischen Dialoge die Haare zu Berge stehen. Komplett talentfreie Schauspieler sprechen Tete von komplett ideenlosen Autoren vor. Und damit das niemandem auffällt, hat der Produzent in der Nachbearbeitung den Praktikanten hingesetzt, der gelangweilt alle paar Sekunden wahllos auf den Knopf mit den Lachern drückte.
Heraus kam die beschissenste deutsche Serie, die es wohl jemals ins deutsche Fernsehen geschafft hat. Andererseits: Bei Das 4. freut man sich ja schon, dass die überhaupt noch eigenes Programm senden.
Bei Youtube ist der Schrott schon einige Zeit zu sehen – und die bissigen Kommentare der Zuseher sind noch das Witzigste an der ganzen Sache. 114 hat’s gefallen, 1088 nicht. Das ist wohl eindeutig.
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