SA 17.04.2010 | 23.30 Uhr | RTL
Fast wollte er schon die Hände in die Luft reißen: Menowin Fröhlich. Doch sein Konkurrent machte das Rennen: Mehrzad Marashi ist der Superstar 2010. Und für Menowin schien eine Welt zusammenzubrechen. Fassungslos stand er da auf der Bühne von „Deutschland suicht den Superstar“, sein Blick leer, und irgendwie sah es aus, als ob er gleich eine Schlägerei beginnen würde.
Die Vorzeichen sahen auch ganz anders aus. Menowin Fröhlich hatte das Publikum im Kölner RTL-Studio hinter sich, ebenso die Jury. Tatsächlich lieferte der 22-Jährige unter anderem mit Michael Jacksons „Billie Jean“ eine gute Tanz- und Gesangsnummer ab. Auch Dieter Bohlens Siegertitel „Don’t Believe“ brachte Fröhlich überzeugender rüber. Die Favoritenrolle von Marashi schien erledigt zu sein. Doch die RTL-Zuschauer daheim konnte Fröhlich offenbar nicht genug begeistern. Die „Bild“-Zeitung startete am Sonnabend zudem eine große Kampagne: Menowin fröhlich dürfe nicht Superstar werden, forderte das Blatt. Seine Eskapaden der vergangenen Wochen, seine Zeit im Knast und die aktuellen Ermittlungen konnte er mit seiner Leistung am Sonnabend nicht vergessen machen. Mehr als 56 Prozent entschieden sich für Mehrzad.
Menowin nahm das offenbar persönlich. Nie war der Zweitplatzierte so schockiert wie nun er. Minutenlang starrte er vor sich hin, konnte keinen ganzen Satz ins Mikrofon sagen, außer: „War ich wirklich so scheiße?“ RTL-Promiklatschtante Frauke Ludowig war mit dieser Situation jedenfalls etwas überfordert.
Diese Frage muss er selbst beantworten. Die Wahl fand jedenfalls ein überraschendes Ende. Es hat vielleicht nicht der spannendste Kandidat gewonnen, dafür aber der, der die kontinuierlichste Leistung brachte. Irgendwie ein Langweiler, aber einer, der gut singt. Dass der Mann in den Charts gut vertreten sein wird, steht so gut wie fest. Was dann wird, wird sich zeigen. Im nächsten Jahr wird der neue Superstar gesucht, und wer weiß, ob Mehrzad Marashi dann noch ein Thema sein wird. Und selbst wenn nicht: Irgendwie dann doch egal.
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