Das Experiment, einen deutschen Film ins Kino zu bringen, der sowohl cool, als auch spannend und witzig ist, wagen nicht viele Produzenten. Im Falle der beiden „Wixxer“-Filme ist das sogar sehr gut gelungen. Bei „Jerry Cotton“ nicht.
Jerry Cotton (Christian Tramitz) ist in Schwierigkeiten. Er wird des zweifachen Mordes bezichtigt. Aber nicht nur das: In seiner gesamten beruflichen Laufbahn hat er nur einen einzigen Fall nicht lösen können. Nämlich den von Sammy Serrano (Moritz Bleibtreu). Cotton konnte dessen Schuld nie beweisen, doch jetzt ist Serrano tot.
Unterdessen bekommt er Unterstützung – oder so was Ähnliches – von Phil Decker (Christian Ulmen). Der ist nur leider nicht ganz so cool wie Jerry, kann nicht besonders gut schießen und quatscht ziemlich viel blödes Zeug.
„Jerry Cotton“ hat einige wenige gute Momente. Ansatzweise coole Gags. Aber diese wenigen Momente sind auch noch recht kurz. Ansonsten fällt die Krimiparodie von Cyrill Boss und Philipp Stennert durch eher flache Witze und blöde Handlungsstränge auf. Die Coolness, die der Film ausstrahlen will, kommt nicht im Kinosaal an. Es fehlt der wirkliche Wahnsinn, das Abgedrehte und am Ende sogar die Spannung. Die letzte halbe Stunde versinkt in Langeweile, was so ziemlich das Schlimmste ist, was einer Komödie passieren kann.
Christian Tramitz hat zwar komödiantisches Talent, kann es aber nicht genug raushängen lassen. Christian Ulmen spielt den spleenigen Typen, den er aber auch schon als Max Munzel gegeben hat. Christiane Paul hätte durchaus mehr auf den Punkt spielen können, aber das gaben wohl Drehbuch und Regie zu wenig her. Ein einigen Nebenrollen sind bekannte Gesichter zu sehen, die aber auch irgendwie verschenkt sind.
Somit ist „Jerry Cotton“ alles in allem eine – leider durch die Trailer vorhergesehene – Enttäuschung.
3/10
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