Unser Star für Oslo: Finale

FR 12.03.2010 | 20.15 Uhr | Das Erste

Irgendwie seltsam: Das wird wochenlang der Star für Oslo gesucht, und dann muss er ein Lied singen, was auf den ersten Blick gar nicht zu ihr passt.
Zweieinhalb Stunden dauerte das Finale von „Unser Star für Oslo“ am Freitag im Ersten. Dabei hätten 60 Minuten eigentlich auch gereicht.

Drei Songs mussten stattdessen Jenniger Braun und Lena Meyer-Landrut singen. Zwei, die von Songschreibern eingereicht wurden und einen dritten, der auf sie zugeschnitten war. In Lenas Fall schrieb sie den Text dafür selbst, die Melodie kam von Stefan Raab. Doch das Publikum entschied sich für einen der eingreichten Songs, „Satellite“.
Klar, dass das Lena zunächst nicht passte und auch Raab anfangs ein wenig, nun ja, unerfreut war.
Aber warum dann dieser Modus?

Dennoch: Lena ist die richtige Gewinnerin, was allein schon an den verschiedenen Interpretionen von „Satellite“ zu hören war. Jennifer machte einen biederen, öden Popsong draus, Lena dann doch wieder etwas Ungestümeres, Spezielleres.
Man braucht schon zweimal, bis man dem Song etwas abgewinnen kann, inzwischen finde ich ihn gut. Ob er Potenzial in Oslo hat, ist sowieso ungewiss.

Beim Songcontest tritt Deutschland im Finale an, muss nicht durchs Halbfinale. Das aber ist ein Nachteil. Denn im Finale hört Europa den Song zum ersten Mal, im Gegensatz zu den anderen Teilnehmern. Und „Satellite“ entfaltet sich nicht sofort im Ohr. Vielleicht sollten auch Deutschland und Co. auch einen kompletten Auftritt haben, auch ohne sich dann schon dem Voting zu stellen.


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Kommentare

5 Antworten zu „Unser Star für Oslo: Finale“

  1. Ich weiß, Lena ist ein ganz spezieller, symphatischer, leicht-verrükter charakter. Und es macht ungeheur Spaß ihr beim Interpretieren von Songs zu zusehen, die man anders kennt. Aber „Satellite“ ist, obwohl sein Text mehr bietet als „Bees“ und der dritte Song, ein lahmes Lied, das einem beim Hören nicht vom Hocker reißt. Lena selbst hat bei allen drei Gesangseinlagen (ok, deutlich erst beim 2./3. Mal) keinen Hehl daraus gemacht, dass sie es nicht singen würde, wenn sie nicht müsste. Wenn gestern der Star für Oslo gewählt worden wäre, der Interpret für diesen einen Tag und diese eine Veranstaltung, dann wäre es Jennifer mit „I care 4 u“ gewesen. Das Lied ging sofort ins Ohr und dort wurmte es bei mir noch heute beim Spazierengehen mit dem Hund.

  2. AndreasSt

    Es ist schon erbärmlich, was inzwischen in Deutschland mit dem Eurovision Song Contest herumexperimentiert wird. Noch bedauerlicher ist, dass es dem NDR – Tochter der „großen“ ARD – in den ganzen Jahren nicht gelungen ist, Konstanz in die Sache zu bringen. Jedes Jahr – also nach jedem Misserfolg – der Versuch eines anderen Konzeptes. Warum wurde nicht ein anderer ARD-Sender mit der Durchführung beauftragt, um den ganzen angesammelten „NDR-Staub“ endlich einmal loszuwerden. Warum nun ausgerechnet dieser „Geistesblitz“, der offensichtlich einigen ARD-Heiligen in die Rübe gefahren ist, zusammen mit PRO7 und einem mit wenig Symphatie behafteten Stefan Raab ein altbackenes „Real-Doku-Casting-Konzept“ aufzukochen? Das wird mir wohl immer ein Rätsel bleiten. Schon seit Wochen geht mir z.B. NDR 2 mit seiner „Lenaphobie“ – und mit den damit verbundenen tagtäglichen Beeinflussungsversuchen auf das Publikum – tierisch auf den Keks. Und wenn man sich diese Vorentscheidung mal ganz nüchtern betrachtet, ging es doch gar nicht um einen „Song für Oslo“, sondern um die Auswahl eines ach so knuddeligen und niedlichen „Muttis-Liebling-Typs“, für den die ganzen Couch-Potatos ihre Stimme – und Telefongebühren – hergeben sollten. Denn mit Musik an sich, hatte das alles nichts zu tun. So konnte es gar nicht anders sein, als dass die wirklichen Könner auf der Strecke blieben. Ich bin sicherlich kein Prophet und ich kann mich auch irren, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass wir mit diesem verunglückten Castingversuch auch in Oslo erneut sehr oft mit „Germany Zero Points“ in Oslo „belohnt“ werden.

  3. RT

    @Carlos: Hm, ging mir anders. Jennifers Song hat mich gar nicht angemacht.

    @Andreas: Ich finde es nicht erbärmlich. Dass jedes Jahr ein neues Konzept gebracht wurde, stimmt ja eigentlich nicht. Bis 2008 gab es jedes Jahr den Vorausscheid, der war immer auf die gleiche Weise. 2009 gab es keinen, 2010 das Raab-Casting.
    Dass Raab keine Sympathien genießt, kann ich auch nicht sagen. Zumindest bei mir genießt er ein hohes Ansehen.
    Ein TReal-Doku-Casting-Konzept habe ich nicht mitbekommen, was aber daran liegt, dass ich kein NDR2 höre, und in Berlin-Brandenburg radioeins da nicht mitgemacht hat. Die Show selbst war musikalisch auf hohem Niveau und bot wirkliche Könner.

  4. AndreasSt

    Es muss ja unterschiedliche Meinungen geben – sonst wär’s ja langweilig. 🙂
    So findet ja der Song auch durchweg ein geteiltes Echo in den Medien.
    Wie dem auch sei. Abgerechnet wird zum Schluss – und das ist der Song Contest in Oslo. Dann sehen wir weiter…..

    Nur meine Meinung zu Stefan Raab wird deffinitiv nicht umzustimmen sein. Es ist unbestitten, dass er „was kann“. Aber wie er das „rüberbringt“ erinnert mich eher an einen aufgeblasenen, arroganten Holzkopp, der sehr gern auch „austeilt“, jedoch nicht gern etwas „einsteckt“. Für mich ist er einfach kein Sympathieträger (siehe auch den Punkt „Kritik“ im Wikipedia-Artikel unter http://de.wikipedia.org/wiki/Stefan_Raab). Aber das scheint ja heute allgemein so zu sein, dass derartige Typen die größten Erfolge für ich verbuchen können. Früher war das ganz anders. Wie gesagt: Das ist MEINE Meinung.

  5. RT

    Wessen sonst?

    Wessen sonst?

    Selbst wenn „Satellite“ in Oslo nur 15. wird, ist es trotzdem für mich ein guter Song. Texas Lightning zB sind mit einem wirklich hervorragenden Song beim ESC angetreten. Auch in Deutschland war er unumstritten. Dennoch hat er mies abgeschnitten. Das fanden alle traurig, aber es hat sich niemand aufgeregt, dass es der falsche Song gewesen sei.

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