Vergiss mein nicht!

SO 15.11.2009 | 20.15 Uhr | arte

Was für eine seltsame Vorstellung: Um Kummer zu entgehen, geht man einfach zu einem Spezialisten, der einem die Erinnerungen an bestimmte Personen oder Begebenheiten aus dem Gedächtnis löscht. Das Leben geht weiter – ohne noch etwas davon zu wissen, was gestern noch wichtig oder traurig war. Ein Teil der eigenen Geschichte geht flöten.
Das bemerkt auch Joel, während er den Prozess durchmacht, seine Erinnerungen an Clementine zu vergessen. Während seine Erlebnisse mehr und mehr zu Schall und Rauch werden, mit einem Mal einfach weg sind, überlegt er sich, wie er das alles stoppen kann.

Autor Charlie Kaufman hat ein wundervolles Buch geschrieben. Es zeigt, wie eine Liebe zu Ende geht – und führt uns noch einmal an den Punkt zurück, wo sie anfing. Sehr geschickt werden Erinnerungen und Realität miteinander verwoben. Was zeitweise für den Zuschauer irritierend ist, wird später zu einigen „Aha“-Erlebnissen führen.
Hochgradig beeindruckend wird der Film, als Joel versucht, seinen Erinnerungsverlust zu stoppen. Szenisch einfach wunderbar umgesetzt!
Jim Carrey zeigt einmal mehr, dass mehr er ist als ein Komiker. Er spielt äußerst eindringlich. Kate Winslet zeigt sich dafür um so chaotischer. Auch das äußerst gelungen.
Bei Filmen über die Liebe ist es ja meist so, dass es immer heißt: Alles schon mal da gewesen. „Vergiss mein nicht!“ ist tatsächlich mal etwas ganz anderes. Und das ist mal keine Floskel.


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Kommentare

3 Antworten zu „Vergiss mein nicht!“

  1. Hypermensch

    Einer meiner Allzeit-Lieblingsfilme, ich habe mir ihn gestern auch wieder mal angesehen.
    Die Geschichte von „Vergiss mein Nicht“ ist einfach wunderbar. Der introvertierte,lethargisch wirkenden Joel will sich nach der Trennung mit seiner großen Liebe Clementine sein Gedächtnis löschen lassen, um den Liebesschmerz zu vergessen, als ihm plötzlich klar wird, dass er mit Clementine die schönsten Momente erlebte und Erinnerung immer besser ist als Vergessen.

    Ich habe noch keinen Liebesfilm gesehen, der den schmalen Grat zwischen vollkommenem Glück und tiefem Schmerz so gut darstellt und dabei kein bisschen aufgesetzt wirkt (Was natürlich auch mit dem großartigen Schauspiel von Jim Carrey und Kate Winslet zu tun hat)

  2. Amelie

    Schade, dass ich den Film verpasst habe. Das ist genau die Art von Film, die ich besonders mag.

  3. RT

    Er wird nächste Woche Donnerstag wiederholt.

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