Michael Jackson live: Dangerous Tour

FR 26.06.2009 | 22.00 Uhr | Das Erste

Ausgerechnet die gute, alte, meist ganz schön behäbige ARD hat am Tag nach dem Tod von Michael Jackson das einzig Richtige getan: erinnert. Und wenn wir mal kurz alle Skandale und Schönheits-OP-Meldungen weglassen, dann bleiben seine grandiosen Konzerte übrig. Die ARD zeigte zur Erinnerung an Jacko das Bukarest-Konzert der Dangerous-Tour.

Es war das Ende eines durchaus denkwürdigen Tages. Als gegen 0.30 Uhr deutscher Zeit der Tod von Michael Jackson bekanntgegeben wurde, änderten viele Radiosender spontan ihr Programm. Nun gut, die Privaten meist nicht, da läuft nachts sowieso nur das Programm aus dem PC.
Bayern 3 machte aus der „ARD-Popnacht“ ein Jackson-Special. Unzählige Songs des „King Of Pops“, dazu Hörer, die erzählen, was ihnen diese Meldung bedeutet.
Auch das Morgenprogramm von Bayern 3 stand ganz im Zeichen der Todesnachricht.

Ganz untypisch zeigte sich auch das „Sat.1-Frühstücksfernsehen“. Jacko war das beherrschende Thema. Die sonst übertriebene Fröhlichkeit der Moderatoren wich ernsten Worten, Interviews und Berichten.
Allerspätestens da war klar – dieser Tag sollte besonders sein. Immerhin schaffte es Jackson an die 1. Stelle der „Tagesschau“-Meldungen – selbst in der 20-Uhr-Ausgabe.

Den ganzen Tag über Berichte, wie die Welt trauert, Spekulationen, wie das passieren konnte – überall im Radio, Fernsehen, Internet.
Und am Abend dann Michael Jackson pur. Das, was den Künstler ausmachte in seiner Reinform. Ein 105 Minuten langer Abschied zu einer vernünftigen Sendezeit.
Danke, ARD!


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Kommentare

9 Antworten zu „Michael Jackson live: Dangerous Tour“

  1. Sein Werk und ihn selbst in allen Ehren aber man kann es mit der medialen Berichterstattung auch übertreiben. Ich staune, dass es keinen ARD Brennpunkt gab…

  2. RT

    Na ja, es gab so was Ähnliches. Vor dem Konzert lief um 21.45 Uhr ein Sonderbericht.
    Ich finde die Berichterstattung, zumindest den Umfang, allerdings nicht übertrieben.

  3. Nun, das war mir klar. Ich wollte nur meine anders gelagerten Standpunkt deutlich machen. Ich halte den ganzen Totenhype für übertrieben, nicht nur weil Kunst etwas subjektives ist und außerdem sehr breit gefächert, sondern auch grundsätzlich. Nicht jeder hat Jackson als den großen Musiker und Tänzer wahrgenommen, wie es wohl eine bestimmte Generation tat. Und nicht jeder misst ihm und der Musik eine solche thematische Relevanz zu. Gestorben wird immer, hier und heute, gerade eben und in dieser Sekunde und es sind viele Menschen dabei, die in in ihrem „nicht veröffentlichten“ Leben viel geleistet haben oder nie die Chance bekamen, weil sie zu jung waren. Also danke für dein Lebenswert und danke, dass wir über sein Abgang Bescheid wissen. Und aus Sicht von Fans danke für die Erinnerung in Form einer Programmänderung. Aber dann ist auch gut. Drei Tage medialer Ausschlachtung, davon zwei in allen gängigen Tageszeitungen und Online News mit mindestens zwei Beiträgen auf den ersten Seiten, sind mir für einen einzelnen Menschen dann doch zu viel. Wenn ich jetzt noch anfange darüber nachzudenken, wer noch alles an seinem Lebenswerk beteiligt war und nicht nur jetzt vergessen wird, dann entwickelt sich bei mir durch all diese Ikonisierung ganz unfreiwillig aber zwangsläufig sogar eine Abneigung.

    Vielleicht bin ich da aber auch nur besonders unsentimental, Lady Di, die angeblich von allen geliebte, hat mich auch nie wirklich bewegt. Wie auch, ich habe sie – wie auch Jackson – nie wirklich kennen gelernt…

  4. RT

    Erstens bist du da wahrscheinlich wirklich eher unsentimental.
    Und es kommt ja immer darauf an, wer da gerade gestorben ist. Stirbt ein wichtiger Politiker, überschlagen sich die Medien auch. Oder eine Schauspielerin. Als Evelyn Hamann starb, änderten ARD und ZDF ganze Abende.
    Im Fall von Michael Jackson ist der Umfang der Berichte auch berechtigt. Egal, wie man zu ihm steht: In den 80ern und 90ern war er stilprägend. Er brachte das bis heute meistverkaufte Album heraus und setzte Maßstäbe in Sachen Videoclips. Klar, das geht auch in die Boulevardecke, aber an sich trauern um Jackson nicht nur wenige Menschen.

  5. Mitvolo

    Es hängt übrigens noch ein Plakat mit Michael Jackson im Foyer eines Oranienburger Medienbetriebs. Ist das pietätlos? Sollte es nicht besser abgehängt werden?

  6. RT

    Nun ja, vielleicht ist die Meldung bei den Mitarbeitern des Medienbetriebs noch nicht angekommen.

  7. ich habe heute gehört, dass Madame Tussaud’s in Berlin den Jackson vor die Tür gekarrt hat und dieser nun belagert werden soll

  8. RT

    Oha.

  9. RT

    N24 zeigte das Konzert gestern erneut.

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