Rohtenburg

Das Spektakuläre an „Rohtenburg“ ist nicht der Film selbst, sondern seine Umstände. „Rohtenburg“ rollt einen der spektakulärsten, aber auch ekligsten Kriminalfälle der deutschen Geschichte wieder auf.
Im Jahr 2001 schlachtete ein Mann einen anderen Menschen, schnitt ihm den Penis ab, briet ihn in der Pfanne und aß ihn. Und das, nachdem das spätere Opfer der Tat zustimmte.

Eigentlich sollte „Rohtenburg“ schon im Frühjahr 2006 in den Kinos laufen (in entsprechenden Pressevorführungen wurde der Stereifen damals auch gezeigt), doch der „Kannibale von Rotenburg“, dessen Geschichte dieser Film erzählt, konnte das gerichtlich verhindern. Nun, mehr als drei Jahre danach, schafft es der Ekelthriller doch noch in die Lichtspielhäuser. Und dabei hat darauf nun wirklich niemand gewartet.
Dabei spielt es weniger eine Rolle, ob denn nun so eine Tat nun auch noch im Kino zu sehen sein muss. Dieser Film ist auch handwerklich einfach übel.

Katie Armstrong (Keri Russell) ist Kriminalpsychologiestudentin. Sie hörte vom Fall eines Kannibalen, der sich seine Opfer im Internet suchte. Eines Tages fällt ihr ein Video in die Hände, das die Tat von Oliver Hartwin (Thomas Kretschmann) an seinem Opfer Simon Grombek (Thomas Huber) genauestens zeigt.

„Rohtenburg“ ist nicht nur mies gespielt. Thomas Kretschmann muss einem fast leid tun: Holzschnittartige Dialoge nerven den Zuschauer ebenso wie billige Thesen über das Opfer. Grombek hat eine böse Mama und spielt Gewaltvideos. Aha, und deshalb lässt er sich fressen.
Das Ganze lässt einen seltsam kalt. Und wenn doch mal Emotionen aufkommen, sorgen dafür unfreiwillig komische Szenen und Gespräche, die so gekünstelt und gestelzt wirken, dass der Film seine komplette Daseinsberechtigung verliert.
Der ganze Schund wurde durch die PR, die er bekam, völlig zu unrecht aufgewertet. „Rohtenburg“ ist sämtliche Diskussionen nicht wert.

1/10


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Kommentare

2 Antworten zu „Rohtenburg“

  1. UltimateHerosWelt

    Das Kino in Bebra boykottiert den Film, was ja auch kein normal ist da Bebra und Rotenburg nur 6 Kilometer auseinander liegen

  2. RT

    Nun ja, da den Film sowieso fast niemand sehen will, würde es sich für das Kino dort bestimmt gar nicht lohnen.

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