In „Wo ist Fred?“ spielte Til Schweiger einen jungen Mann, der sich als behindert ausgab, nur um einige Vorteile zu bekommen. Nun spielt er in „Phantomschmerz“ die ernsthafte Variante dieses Themas.
Marc (Til Schweiger) ist Radrennfahrer, kann schon auf einige Bergtouren zurückblicken. Auch Frauen hat er schon so einige gehabt. Und was er noch kann: Geschichten erzählen. Wozu er aber nicht fähig ist – oder es nicht will: Verantwortung übernehmen. Für seine Tochter Sarah (Luna Schweiger) beispielsweise.
Dann aber, auf einer dunklen Straße irgendwo im Wald, wird Marc von einem Auto überfahren. Er verleiert sein linkes Bein. Wären da nicht diese entsetzlichen Pahntomschmerzen könnte er sich endlich mal mit seinem Leben auseinandersetzen.
Matthias Emcke legt sein Spielfilmregiedebüt vor und bediente sich an einem realen Vorbild: Emckes kanadischer Freund Stephen Sumner verlor 2004 bei einem Unfall sein linken Bein.
Das Beste an „Phantomschnmerz“ ist die hervorragend ausgesuchte Musik. Der Eröffnungssong „Breath Me“ ist hervorragend. So beginnt der Film mit relativ starken Eindrücken, starken Bildern und rührenden Momenten. Gezeigt wird nicht nur die Geschichte eines Mannes, der ein Schicksal erlebt, sondern über die Liebe und Freundschaft. Leider zieht sich die Handlung gerade im letzten Drittel ganz schön hin, das Ende hätte gekürzt werden oder auf ein prägnanteres Ende zusteuern können. Es ist zeitweise nicht ganz klar, wo der Film eigentlich hinführen soll, das Ganze plätschert ein wenig lustlos aus.
So trübt das Ende den starken Eindruck der ersten Minuten. Sehenswert ist „Phantomschmerz“ dennoch.
7/10
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