Sven bringt den Rap zum Leben

Szene: 21-Jähriger aus Brieselang produziert Alben für Musiker aus dem Havelland

MAZ Falkensee, 30.10.2008

Mit einem neuen PC und Techno fing alles an. Inzwischen produziert Sven Pichowsky aus Brieselang vor allem Hip Hop.

BRIESELANG
Mit 15 bekam Sven Pichowsky einen Computer geschenkt und begann Musik zu machen. „Ich war fasziniert vom Techno“, sagt der heute 21-jährige Brieselanger. Er wollte wissen, wie die Musik entsteht, fabrizierte auch erste eigene Titel. Unter dem Namen Firebass stellte er mehrere Alben fertig und verteilte sie unter die Leute. Inzwischen ist viel passiert: Vom Techno hat er sich nicht ganz verabschiedet, jetzt aber organisiert er ein Hip-Hop-Event in Falkensee.
Ein Freund kam eines Tages zu ihm und fragte, ob die beiden nicht was „rapmäßiges“ machen könnten. „Das war eigentlich nicht mein Fall“, sagt Sven. Dennoch begann er, sich mit der Musik zu beschäftigen – und fand Gefallen daran. Inzwischen sitzt er abends stundenlang am Computer und macht Musik.
Folgt man dem, was der blonde, junge Mann erzählt, kommt einem schnell Dieter Bohlen in den Sinn: weniger der Sänger und Mensch, mehr der umtriebige Musikproduzent. Denn Sven Pichowsky macht in gewisser Hinsicht das Gleiche: Musiker aus dem Havelland kommen zu ihm, nehmen Songs auf, und Sven bearbeitet sie, mischt sie, stellt sie fertig. Wenn Freunde ihn aufsuchen und sagen, sie haben Texte, dann ist er derjenige, der die Zeilen mit musikalischem Leben erfüllt.
Zeit für andere Hobbys scheint es kaum zu geben, das Produzieren ist ein Vollzeitjob, zumindest fast. Den Rest füllt seine Lehre zum Kaufmann für Versicherungen und Finanzen in Potsdam. Derzeit muss er mehrmals in der Woche in den Außendienst nach Oranienburg. Bis zum Sommer 2009 dauert die Ausbildung. Ein Musikstudium wäre auch klasse gewesen, sagt er, aber das kostet Geld. Den Traum, mal ein richtiger Plattenproduzent zu werden, den hat er aber nicht fallengelassen. „Schön wäre es irgendwann“, meint Sven. Aber jetzt zählt erst mal die finanzielle Sicherheit.
Es gibt einen festen Kreis von Musikern, für die er arbeitet. Meist aus dem Hip-Hop-Bereich, aber auch moderne Tanzmusik, Pop, Ambient und Trance, gehören zu seinem Repertoire. Mit Lius aus Paretz arbeitet er am Album „Tagebuch“, das wohl noch im Dezember fertig wird. „Das wollen wir auch verkaufen“, sagt Sven. Mit einer namhaften Metalband nimmt er Anfang des nächsten Jahres ein Album auf. Näheres will er noch nicht verraten.
Der Rap im Havelland lebt also, und Sven trägt einen großen Anteil daran, dass das so ist. „Der Rap lebt“ ist auch der Titel der Veranstaltung in der Falkenseer „Capitol“-Disko am 8. November. Sie fand schon mehrmals statt, rund 450 Leute waren beim letzten Mal da. Sven, DJ NocDune, wie sich Sven auch nennt, wird dort auch auftreten, als Back-Up im Hintergrund bei Dazzle 5 und anderen.
Als Musikproduzent steht Sven Pichowsky meist im Hintergrund – auch wenn er bei der Entstehung der Musik alles andere als unwichtig ist.

www.myspace.com/nocdune


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