Roger Schawinski: Die TV-Falle – Vom Sendungsbewusstsein zum Fernsehgeschäft

Roger Schawinski war gerade mal ein paar Stunden der neue Chef bei Sat.1, schon kam die erste Hiobsbotschaft: Harald Schmidt geht in die Kreativpause. Kein guter Start, und so richtig hat sich der Schweizer nie von seinem Image erholt. Lief was schief – er war schuld.
Inzwischen hat Schawinski Sat.1 wieder verlassen und hat ein Buch darüber geschrieben, wie das denn so war bei Sat.1. In „Die TV-Falle“ beschreibt er viele spannende Hintergründe über das tägliche Geschehen beim Fernsehen.
Über die sekundengenaue Auswertung der Einschaltquoten. Welcher Zuschauer, wann wohin zappt. Welche Auswirkungen das Konkurrenzprogramm hat. Über die Schwierigkeit, für eine neue Serie einen geeigneten Sendeplatz zu finden. Darüber, wie man Flops am besten im Programm versteckt.
Es ist unglaublich spannend zu lesen, warum es eigentlich Sendungen wie „News & Stories“ bei Sat.1 gibt. Und was die Produzenten solcher Sendungen verdienen. Und wie die Politik einen wirklichen Wettbewerb um die Sendeplätze, die an Dritte vergeben werden müssen, verhindert.
Sehr ausführlich erzählt Schawinski auch über den Megaflop „Blackout“. Groß angekündigt, von der Kritik in den Himmel gelobt – vom Publikum nahezu ignoriert. Heute sagt der TV-Manager, dass man viele Fehler gemacht habe.
„Die TV-Falle“ ist für alle Medieninteressierten auf jeden Fall ein hochinteressantes Buch. Nur dass sich Roger Schawinski vom Gefühl her ein paar Mal zu oft als Opfer gemeiner Intrigen darstellt – das nervt mit der Zeit.

Roger Schawinski | Die TV-Falle – Vom Sendungsbewusstsein zum Fernsehgeschäft | Kein & Aber | August 2007


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