Eigentlich macht es wenig Sinn, eine Handlung von „Das jüngste Gewitter“ niederzuschreiben. Denn an sich gibt es keine. Jedenfalls keinen wirklich roten Faden. Sagen wir mal stattdessen: Es gibt ein Thema. Irgendwie jedenfalls, man kann es erahnen, auch wenn es kein sehr konkretes ist.
Der Schwede Roy Andersson erzählt in seinem Film „Das jüngste Gewitter“ über Menschen, die in einer nicht näher benannten Stadt leben. Er zeigt das Glück und seine Vergänglichkeit. Fast reiht sich Szene an Szene, wie in einer Sketchsendung im Fernsehen. Hin und wieder gibt es wiederkehrende Orte und Personen.
Das mag zunächst nicht sehr einladend klingen. Deshalb mal klar ausgedrückt: „Das jüngste Gewitter“ ist mitunter sehr unterhaltsam und kurzweilig. Da reiht sich eine skurrile Geschichte an die nächste. Stellenweise erinnern sie an Loriot und seine sehr genau beobachteten Alltagsszenen: Da ist ein Ehepaar, dass einen Läufer kaufen will. Was so ein bisschen am Verkäufer scheitert. Ein Friseur, der aus Frust einem Kunden eine Glatze schneidet. Ein Psychiater, der nur noch Pillen, starke Pillen, verschreibt, weil er die Storys seiner fertigen Patienten nicht mehr ertragen kann. Und so weiter.
Ein Film voller skurrilem Witz, sehr feinem, leisem Humor. Sehr abgefahrene Menschen und Geschichten, die manchmal und vielleicht auch in seiner Gesamtheit ans Herz gehen.
Ein ungewöhnlicher Film, unkonventionell. Aber das muss es auch noch im Kino geben. Vor allem, wenn es so unterhaltsam ist.
7/10
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