MI 05.03.2008 | 23.35 Uhr | Das Erste
20 Prozent für die NPD sind in Vorpommern nichts Besonderes. Und schockierend finden das viele Bewohner von Vorpommern auch nicht. Für sie ist die NPD inzwischen eine „normale“ Partei. Auch nicht besser oder schlechter als die anderen. Warum sollte man sie also nicht wählen? So die Meinung vieler in Vorpommern lebender.
Und etwas dazu sagen? Lieber nicht, es könnte Schläge geben. Und wahrscheinlich haben die Leute damit nicht mal unrecht. Erschreckend.
Da ist ein Bürgermeister, der den Rechten ein Jugendzentrum zur Verfügung stellt und meint, es seien doch nur ein paar Leute. Ist das Ignoranz oder Dummheit? Da gibt es Orte, in denen die rechten mehr oder weniger schon das Sagen haben. Vor allem aber: Oft sind sie gar nicht mehr als Nazis erkennbar. Sie fügen sich ein in das örtliche Leben. Jugendgruppen sind eben Jugendgruppen, und keine Nazis. Denken viele. Eine Problematik, die vielerorts wahrscheinlich noch gar nicht erkannt wurde. Auch in Oberhavel gibt es ja so einen Verdachtsfall. Nur ein Verdacht, nichts Genaues ist bekannt.
Die Doku „Da ist man lieber still“ machte nachdenklich. Aber am Ende auch Hoffnung. Denn es gibt sie noch – die Leute, die dagegen ankämpfen. Die Leben in die Dörfer und Städte bringen. Die die Kultur wiederbeleben, die Jugend damit zusammenschweißt. Unhd auch alle anderen, die davon ihren Nutzen ziehen. Sportvereine, bei der die Jugend aktiv sein kann. Und nicht von rechtem Gedankengut gesteuert werden.
Der Anfang in Vorpommern ist getan – aber das Ziel ist noch in weiter Ferne.
Und Vorpommern ist sicherlich kein Einzelfall. In anderen Regionen ist das Problem nur noch kein Problem. Noch.
Die Doku lief mal wieder versteckt im Spätabendprogramm der ARD. Aber die Wiederholung läuft am Montag, 10. März, um 21 Uhr bei Phoenix.
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