Mondkalb

Warum denn eine Frau wie sie ausgerechnet in diese Gegend ziehe, wird Alex (Juliane Köhler) gefragt.
Hierher kehrt sie zurück, in die ostdeutsche Provinz, in das Haus ihrer verstorbenen Oma. Gerade wurde Alex aus dem Gefängnis entlassen. Der Kontakt zu ihrer Familie ist weiterhin unerwünscht, ihre Tochter macht ihr das am Telefon unmissverständlich klar. Auch wenn sie eventuelle Hintergründe gar nicht kennt.
Lange bleibt Alex in der Einöde nicht allein: Tom (Leonard Carow) taucht in ihrem Leben auf. Der 12-Jährige ist ein stiller Junge, und auch sein Vater Piet (Axel Prahl) scheint herzensgut, aber doch nicht einfach zu sein.
Die drei nähern sich an. Aber auch irgendwie nicht. Zu viele Dinge sind und bleiben unausgesprochen.
Lange ist man unschlüssig, wie man diesen Film von Sylke Enders („Kroko“) nehmen soll. Am Anfang wirkt alles noch ein wenig hölzern und behäbig. Aber genauso wie Alex aufzutauen scheint, tut es der Film auch. Erneut ein wunderbares Schauspiel zeigt Axel Prahl, der den innerlich verwundeten, aufgewühlten Piet darstellt.
„Mondkalb“ erzählt von der Liebe und dem Schmerz. Vom Alleinsein und dem Nichtzusammenseinkönnen. Und ganz nebenher von einer ausblutenden deutschen Provinz. Gedreht wurde rund um das havellänische Rathenow.

7/10


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