Mit „Import Export“ führt uns Regisseur Ulrich Seidl („Hundstage“)in die abgrundtiefen Abgründe von Österreich und der Ukraine. Der Dreck und die Armut im ehemaligen Sowjetland. Und Zeitgenossen in Österreich, denen man ihre Arroganz und Widerlichkeit am liebsten mit Gewalt aus dem Gesicht schlagen möchte. „Import Export“ macht mehr und mehr innerlich aggressiv. Bis zu einem Punkt, an dem es einfach nicht mehr geht. Wo der Ekel, die Provokation ins Unermessliche steigt.
Zwei Geschichten: Import. Olga (Ekateryna Rak) ist Krankenschwester in einem ukrainischen Krankenhaus. Das Geld reicht jedoch nicht, sie nimmt einen Job in einem Sexcallcenter an. Doch der analfixierte Anrufer aus Österreich ist eine Nummer zu hoch. Dennoch: Österreich. Dorthin will sie gehen, um den finanziellen Aufsteig zu schaffen.
Export. Pauli (Paul Hofmann) ist arbeitslos und hat Schulden. Sein Stiefvater (Michael Thomas) nimmt ihn mit in die Ukraine, zum Aufstellen vom Spielautomaten. Pauli lernt die Sinnkrise und Nutzlosigkeitsgefühl der Leute dort kennen. Und die widerlichen Gelüste seines Stiefvaters.
Ein fetter, verschwitzter Österreicher, der sich in langen Einstellungen von einer verunsicherten Ukrainerin einen blasen lässt. Eine österrreichische Haushaltstussi, die Olga wie den letzten Dreck behandelt. Seidl macht es dem Publikum alles andere als einfach. Und verlangt am Ende zu viel. Mal abgesehen, dass der Film zu lang ist: Gewisse Dinge hätten so nicht sein müssen.
4/10
Schreibe einen Kommentar