Irgendwie ist es doch ganz schön langweilig, den Straßen irgendwelche Namen zu geben. Von irgendwelchen tollen Leuten oder Orten. Erstmal drauf kommen und das Ganze auch noch beschließen. Bei jeder der vielen Straßen. Dauert ja so lange.
In Mannheim ist das ein wenig anders. In der Innenstadt haben die Straßen auf den ersten Blick seltsame Namen: L2 zum Beispiel. Oder L3. Oder M4.
Wenn man dann eine bestimmte Hausnummer in der L2 sucht, wird das dann noch verzwickter. Nach der Hausnummer L2 11 kommt beim Weiterlaufen nämlich keineswegs die L2 10. Plötzlich steht da L3 auf dem Straßenschild. Plus völlig anderer Hausnummer. Obwohl die Straße dieselbe ist (oder die Gleiche?).
Des Rätsels Lösung: Nicht die Straße heißt L2. Genau genommen hat die Straße gar keinen Namen. L2 heißt das Planquadrat zwischen den Straßen. Bedeutet: Das Haus im betreffenden Quadrat trägt die Bezeichnung L2 plus entsprechende Hausnummern für die Eingänge. Da muss man erst mal drauf kommen. Und bis man drauf kommt, vergehen auch schon mal par Minuten. Oder ein paar mehr. Aber so sind die Mannheimer drum herumgekommen, sich irgendwelche Namen für die vielen Straßen auszudenken. Ob das clever ist, weiß ich nicht. Außergewöhnlich aber allemal.
Mannheim, L2
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Kommentare
4 Antworten zu „Mannheim, L2“
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Klingt ja witzig. Ist das da überall so oder nur irgendwo im Ghetto?
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Das ist, glaube ich, nur in einem Teil der Innenstadt so. Ein Ghetto ist das übrigens nicht. Die Universität ist zB ganz in der Nähe.
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Wikipedia meint: „Die Planung dieses Netzes geht auf Kurfürst Friedrich IV. von der Pfalz um 1600 zurück, sie ist bis heute erhalten geblieben.“
Ist also was historisch ganz wertvolles.
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Dann nehme ich alles zurück: Ich finds super. 😉
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