Gabriela Fischer betreibt in Bergfelde das „Bistro am Herthasee“ – Deutsche Hausmannskost von der Boulette bis zum Gulasch steht auf der Speisekarte
MAZ Oberhavel, 5.12.2025
Bergfelde.
Frank und Bernd kommen ab und zu ins Bistro. „Wir sind gern hier“, sagt Frank. Meist wollen sie etwas essen, und ein Bier gibt es dazu auch. Im „Bistro am Herthasee“ in Bergfelde geht es auf die Mittagszeit zu. „Die Currywurst hier war sehr gut“, sagt Bernd. Der Teller ist leer. Es ist eine XXL-Currywurst. „Nicht zu viel und nicht zu wenig, und der Ketchup ist top gemacht.“ Es sei selten, dass man so eine schöne Currywurst bekomme, sagt er noch. „Und das Brötchen war schön aufgebacken.“ Zum Bistro selbst sagt Frank: „Klein, aber fein.“
Gabriela Fischer lächelt im Hintergrund über das viele Lob. Seit 2022 betreibt sie gemeinsam mit ihrem Mann Günther das „Bistro am Herthasee“ in der Stolper Straße 36 in Bergfelde.
An sechs Tagen pro Woche sorgt sie für Frühstück und Mittagessen. Dienstag bis Freitag ist von 8 bis 14 Uhr geöffnet, sonnabends und sonntags von 9 bis 14 Uhr. „Wir machen aber auch Caterings“, sagt sie. Der kleine, gemütliche Gastraum bietet Platz für 20 Leute, im Sommer gibt es draußen auch eine Terrasse. Man kann Zeitungen lesen oder dem Geschehen auf dem Fernsehbildschirm folgen.
„Hier wird mit Liebe gekocht“, steht auf einem Schild. „Ich biete deutsche Hausmannskost“, sagt Gabriela Fischer. Zum Frühstück gibt es erst mal halbe belegte Brötchen. „Handwerker wollen immer Currywurst“, sagt die Hohen Neuendorferin. „Und ich mache auch um 10 schon ein Wurstgulasch, wenn es jemand wirklich schon haben möchte.“ Zu den Imbissangeboten gehören neben der XXL-Currywurst auch Bockwürste, Knacker, Bouletten – natürlich hausgemacht –, Rühreier, der Stramme Max oder ein Bauernfrühstück.
Zum Mittagstisch gehören immer eine Tagessuppe, das Wurstgulasch, Schnitzel mit Champignonrahm, das Jägerschnitzel – natürlich die Ost-Version – oder auch ein Schwarzbiergulasch. Ebenfalls nicht fehlen darf die Frische Wurst, die auch „Tote Oma“ genannt wird. Jetzt, in der Vorweihnachtszeit, wird zudem eine Entenkeule mit Klößen und Rotkohl angeboten.
Wichtig ist Gabriela Fischer, dass sie alles selbst macht. Morgens um 6.30 Uhr geht es für sie los. Dann backt sie die Brötchen. „Die müssen ja auch noch auskühlen.“ Dann werden die Klöße geformt und der Rotkohl gekocht. Alles, was sie für den Tag brauchen wird. „Ich koche alles immer fertig“, sagt sie. Dann friert sie portionsweise ein. „Wenn ich den Sauerkohl immer erst kochen würde, wenn er bestellt wird, dann würde das zu lange dauern.“
Aber was essen die Gäste in Bergfelde am liebsten? „Die Soljanka kann ich gar nicht mehr runternehmen“, sagt Gabriela Fischer mit einem Lächeln. „Die Currywurst ist auch sehr beliebt.“ Ebenso das Schnitzel mit Champignonrahm und Kroketten. „Die Leute mögen auch das Schwarzbiergulasch.“ Nicht funktioniert hat dagegen ein Gericht wie Spaghetti Bolognese. „Das Chili con Carne hat auch nicht funktioniert.“
Und was isst sie selbst gern? „Ich mag Döner“, sagt sie und lächelt wieder. Aber auch mal eine Entenkeule. „Wenn ich hier bin, esse ich nichts. Vielleicht frühmorgens ein frisches Brötchen. Aber das geht den meisten Köchen so“, erzählt sie weiter. „Man kostet aber hier und da.“
Den Beruf der Köchin hat sie einst gelernt. „In einer Großküche in Berlin-Pankow“, sagt sie. Ihre Eltern hatten eine Gaststätte in Berlin-Prenzlauer Berg. „Da war ich auch dabei.“ Sie arbeitete dann 15 Jahre in der „Galeries Lafayette Berlin“.
Zuletzt betrieb sie mit ihrem Mann ein Bistro in Hohen Neuendorf. Auf das leer stehende Bistro am Herthasee – zuvor war dort ein kleines italienisches Restaurant – sei sie von einem Stammkunden hingewiesen worden. „Guckt euch das mal an“, sagt er damals. Es passte.
„Was am meisten Spaß macht, ist, wenn mir die Leute sagen, dass es geschmeckt hat“, sagt Gabriela Fischer. „Nichts ist schlimmer, als wenn es heißt, dass es nicht gut war. Und die Leute sind ehrlich.“
Das Bistro an der Stolper Straße liegt ein wenig versteckt am Ende eines Wohngebietes. „Was wir schon alles an Werbung gemacht haben“, sagt Gabriela Fischer. Es sei nicht einfach, die Leute auf diesen Standort aufmerksam zu machen. Immerhin gibt es vorn, an der B96a, ein kleines Hinweisschild.
Auch zu Weihnachten wird sie arbeiten. Auf dem Plan stehen dann eine halbe Ente, Rot- und Grünkohl und Klöße. Auch zum Vorbestellen und Mitnehmen. Weihnachten nur zu Hause sitzen, das ist nicht ihr Ding. „Wenn man eine Familie hat, ist das was anderes, aber hier sind ja nur mein Mann und ich.“
Gabriela Fischer ist jetzt 66. „Mit 67 will ich eigentlich in Rente gehen“, sagt sie. „Dann machen wir hier zu, es sei denn, der Laden boomt noch mal richtig.“
Informationen im Internet auf www.bistro-herthasee-gabriela-fischer.eatbu.com oder unter 03303/5 44 91 51.
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