DI 02.12.2025 | 21.45 Uhr | zdf neo

Ein junger Mann kommt mit dem Zug in Berlin an, er stolpert geradezu in die Hauptstadt. Er will tanzen.
Er nennt sich Emm (Ricco-Jarret Boateng), der Afrodeutsche kommt irgendwo aus Brandenburg und trifft nun auf die Choreografin Lia (Nora Henes). Sie ist die „Mother“ des „House of Bellevue“.
Er will in die Ballroom-Szene eintauchen, will dort tanzen. Zunächst wohnt er in Berlin zur Untermiete bei einem Paar, das ihm allerdings eher feindselig gegenüber steht. Emm kommt dann tatsächlich im „House“ unter und hat viele Tanzproben.

Mit der 6-teiligen Serie „House of Bellevue“ bewegt sich das ZDF in die echte Nische, die auf diese Weise erstmals so richtig ausgeleuchtet wird. „House of Bellevue“ lief am Dienstagabend auf zdf neo.
Wir begleiten Emm, der bald feststellen muss, dass die Ballroom-Szene zwar sein Traum war, aber es dort lange nicht immer so schön und harmonisch zugeht, wie er sich das gewünscht hätte.
Die Serie macht es den Zuschauenden allerdings nicht einfach, einen Zugang zu bekommen. Viel zu lange ist Emm einfach nur irgendein Typ, der da in Berlin ankommt. Sehr lange wissen wir nichts über ihn, irgendwann später erst erzählt er am Tisch sitzend, wo er herkommt (Spremberg), dass er Adoptiveltern hat und es auch nicht immer einfach hatte.
Leider wirkt das, weil wir es nur lapidar erzählt bekommen, ziemlich behauptet, man nimmt es ihm als Zuschauer nicht so richtig ab. Da hätte es in Folge 1 vielleicht einen Exkurs zurück geben müssen.
Die Serie dreht sich nicht nur um Emm, sondern auch um weitere Mitglieder des „House of Bellevue“ – um die Mother und ihre Probleme, um einen jungen Mann, der auch irgendwie in die Szene stolpert, ohne queer zu sein.
Gegen Ende gibt es eine sehr lange Szene, in der die Ballroom-Tanzszene ausgiebig gefeiert wird. Allerdings wirkt der Sprechgesang leider eher nervig. So kommt man dem Ganzen irgendwie nicht so richtig nah.
Positiv ist, dass in der Serie sehr viele Menschen aus eben jener Szene mitspielen – also vermutlich auch das erste Mal vor der Kamera stehen.

-> Die Serie beim ZDF (bis 28. November 2026)