Anke Wogersien: Wo das Land abbricht

Von Leipzig nach Rügen. Das ist der Plan, den Anni jetzt umsetzen will. Sie hat ein Haus geerbt, in der Nähe von Sassnitz. Es gehörte ihrem op, von dem sie eigentlich dachte, der Mann sei gar nicht ihr „echter“ Opa.
Es ist ein tolles Erbe, weil das haus eine wunderschöne Lage hat – aber es ist auch stark sanierungsbedürftig. Der Nationalpark-Ranger John soll ihr helfen, einen schönen Garten anzulegen. Er ist gut 15 Jahre jünger als sie, verknallt sich aber in Anni. Ob das auf Gegenseitigkeit trifft?
Unterdessen kommt es an den Kreidefelsen zur Katastrophe. Ein Junge stürzt ab, und Anni findet ihn leblos am Strand. Das zieht eine Kette weiterer schlimmer Geschehnisse mit sich.

„Wo das Land abbricht“, da machen sich die Menschen sorgen. Anke Wogersien hat keinen der üblichen Rügen-Krimis geschrieben. Es ist eher eine Mischung aus Drama und Zeitgeschehen.
Denn sie erzählt von einer Insel, die mit der Veränderung der Umwelt klarkommen muss. Die Kreideküste bricht nach und nach ab, und es ist die Frage, wie dieser Prozess verlangsamt oder verhindert werden kann. Gleichzeitig wird die Insel von Touristen überrannt, was zwar einerseits die Wirtschaft in Gang hält, aber andererseits eben auch der Natur schadet.
Manchmal wirkt der Roman an diesen Stellen aber leider ein wenig wie ein Referat und hat da leider auch seine langatmigen Momente.
Spannend ist die Geschichte um Björn, der seinen besten Freund vom Kreidefelsen-Unglück verliert und daran fast zerbricht. Es ist die fesselndste Geschichte in diesem Roman.

Anke Wogersien: Wo das Land abbricht
Mitteldeutscher Verlag, 304 Seiten
7/10


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