Am Puls: Ist unsere Meinungsfreiheit in Gefahr?

FR 03.10.2025 | 19.20 Uhr | ZDF

Wieder mal steht die Frage im Raum: Ist unsere Meinungsfreiheit in Gefahr? Dürfen wir nicht mehr alles sagen?
Am Tag der deutschen Einheit stellte das ZDF in der Reihe „Am Puls“ genau diese Frage, und Moderator Mitri Sirin suchte nach Antworten. Er traf Menschen, die glauben, nicht mehr alles sagen zu dürfen und sich viel zu schnell in eine rechte Ecke gedrängt fühlen.

Da war das Ehepaar in Sachsen, das genau davon überzeugt war. Und eine ältere Dame, die sie bestätigte. Sie schreibe sehr viel auf Facebook und werde oft dafür blockiert oder aus Gruppen geschmissen. Was genau sie denn da so schreibt, haben wir nicht erfahren. Dass sie ihre Meinungen aber in andere Gruppen weiterhin schreiben kann, das erwähnt sie nicht.
Ein Mann in NRW beklagte sich, dass man nicht mehr bestimmte Wörter sagen dürfe. Er wolle weiterhin Zigeunerschnitzel und Negerkuss sagen.
Und er darf das sogar, und auch ich darf das, und auch Dieter Hallervorden durfte das in einer großen ARD-Show, ohne dass die Wörter weggepiept wurden. Diese Wörter sind nicht verboten. Aber sie rufen – vollkommen berechtigt – Kritik hervor, und viele Menschen wollen sie – auch das vollkommen berechtigt – nicht mehr nutzen. Ich nutze sie übrigens auch nicht, bis auf dieses Beispiel, und vermutlich ruft selbst das schon große Kritik hervor. Zurecht, wie gesagt.
Der Mann aus NRW hat wahrscheinlich eher ein Generationsproblem, und dieses gab es schon immer. Daraus zu schließen, die Meinungsfreiheit sei in Gefahr, ist schwierig.

Diese Doku zeigte, dass es natürlich gut ist, alle Menschen zu Wort kommen zu lassen, auch wegen der Meinungsfreiheit. Aber reicht es, nur zuzuhören? Sollte man nicht etwas entgegnen? Oder reicht es, wenn ich das als Zuschauer mache? Aber was ist mit denen, die auch die Meinungsfreiheit am Ende sehen? Sollen die sich einfach nur bestätigt fühlen?

Die Doku blickte in dem Zusammenhang aber auch in die USA. Dort ist es in der Tat so, dass die Regierung (!) mittlerweile bestimmte Wörter verboten hat, wenn es um Anträge, Zuwendungen oder sonstige Dinge geht. Transsexualität? Darf nicht sein. Frauen? Sollen nicht vorkommen?
In Wirklichkeit geht es dort gerade der Meinungsfreiheit an den Kragen. Nämlich dann, wenn wirklich Strafen verhängt oder Gelder nicht mehr gezahlt werden.
Was bei uns eine gesellschaftliche Debatte ist, sieht in den USA schon ganz anders aus.

-> Die Sendung beim ZDF (bis 1. Oktober 2027)


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Kommentare

Eine Antwort zu „Am Puls: Ist unsere Meinungsfreiheit in Gefahr?“

  1. Daggi

    Einerseits kannst du natürlich tatsächlich straffrei Neger und Zigeuner sagen, nur wird das in den Medien fast niemand tun, du würdest und dürftest es nicht in der maz und selbst hier erwartest du halb einen shitstorm. Fällt dir da kein Widerspruch auf?
    Das Problem daran ist auch, dass die Latte über die Zeit immer weiter geschoben wird, Neger war nicht mehr cool, es sollte Afroamerikaner heißen, dann Schwarzer dann Farbiger und mittlerweile sind wir bei beim kryptischen PoC angekommen, um wirklich nicht rassistisch zu sein. Das wird aber auch nicht das Ende sein dieser Sprachpolizei.
    Die Leute haben einfach die Schnauze voll davon, dass eine aktivistische Minderheit im Namen der moral allen diktieren will, wie wir zu reden haben. Die Genderei ist dabei noch ein krasseres Beispiel, alle Umfragen zeigen 75% Ablehnung, trotzdem muss es durchgesetzt werden und jeder, der damit nicht einverstanden ist, wird als rückständig und rechts eingestuft, der es ja einfach noch nicht kapiert hat. Wenn man die Leute allerdings wegen so einem Blödsinn in eine Ecke mit Nazis stellt, gewinnt man dabei gar nichts. Das entwertet und verharmlost den Begriff eher und viele sagen, ja dann bin ich wohl ein Nazi wenn es schon reicht, keinen Bock auf Gendern zu haben. Das kann keiner wollen oder?

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