Bunt, aber nicht Schwarz-Rot-Gold?

Neulich war in Oranienburg Christopher Street Day. Der CSD zog vom Bahnhof zum Schloss und weiter zum Oranienwerk.
Und natürlich ist diese Demo – und in solchen Kleinstädten ist es natürlich eine Demo – weiterhin wichtig. Gerade in Zeiten, in denen die Errungenschaften der queeren Community drohen, wieder rückgängig gemacht zu werden. Und wo solche Umzüge immer öfter von Nazis bedroht werden. Im vergangenen Jahr stand so eine Nazitruppe auch in Oranienburg, in diesem Jahr herrscht in der Hinsicht Ruhe.

Bei der CSD-Demo werden Regenbogenflaggen geschwenkt. Was aber verboten ist, ist die Deutschlandflagge. Genauer gesagt, es sind alle Nationalflaggen verboten gewesen, explizit erwähnt wurde aber auch unsere eigene.
Das halte ich für falsch. Die Deutschlandflagge wird viel zu sehr von Nazis und Patrioten missbraucht, wir müssen uns die Fahne zurückholen, wie es zum Beispiel 2006 bei der Fußball-WM geschehen war. Niemand sollte sich für Schwarz-Rot-Gold schämen.

Was dagegen erlaubt war und für Irritationen gesorgt hat: Eine Trans-Flagge mit den Symbolen der Sowjetunion. Aber vielleicht steckte ja eine tiefere Bedeutung dahinter.

Konservative in Oranienburg unterstützen den CSD nicht. CDU und FDP sind nicht dabei. Dass von der AfD keine Unterstützung zu erwarten ist, verwundert dagegen nicht.
Dass SPD, Grüne und Linke dabei sind, ist gut. Aber müssen sie im Umzug wirklich vorneweg laufen? Ist das das richtige Bild, was man erzeugen will, dass diese Parteien zuerst im Zug laufen? Und war wirklich okay, dass einige Ordner im Wahlwerbe-T-Shirt für die Bürgermeisterkandidatin der Linken rumliefen? Eher nein.

Es ist gut, wenn der CSD von Parteien unterstützt wird, dennoch sollte er möglichst überparteilich sein. Der Eindruck besteht momentan nicht.


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