DO 11.09.2025 | 11.00 Uhr | Antenne Brandenburg
Beim rbb hat man es irgendwie nicht verstanden. Und beim NDR und BR auch nicht. Und bei den meisten Privat-Radiosendern ebenfalls nicht.
Am Donnerstag war wieder der bundesweite Warntag. Um 11 Uhr heulten Sirenen, die Warn-Apps gaben Nachrichten aus, das Cell-Broadcast ließ die Handys schrillen. Fernsehen und Radio brachten die amtlichen Warnmeldungen. Also, zumindest hätten sie das sollen.
Um 11 Uhr begannen bei der Antenne Brandenburg vom rbb die Nachrichten. Top-Meldung: der Warntag. Der Nachrichtensprecher verkündete, dass die Warnsysteme getestet würden. Gerade sei im rbb die amtliche Gefahrendurchsage eingegangen. Es bestehe aber keine Gefahr, weil es ja ein Probealarm sei.
Es schien, als ob die Nachricht, dass die Gefahrendurchsage beim rbb eingetroffen sei, schon in der verlesenen Nachricht stand, also schon vor 11 Uhr geschrieben wurde. Und, übrigens, lieber rbb: Ihr seid Teil der Warnsysteme. heißt: Die amtliche Gefahrendurchsage muss auch durchgesagt werden – denn darum geht es doch bei den Tests. Wie reagiert der rbb, wenn der Ernstfall eintritt. Ob der Nachrichtensprecher dann auch verkündet, dass die amtliche Gefahrendurchsage beim rbb eingetroffen sei, ohne die Gefahrendurchsage auch durchzusagen?
Bei rbb 88.8 wurde übrigens fast exakt dieselbe Meldung verlesen.
In den NDR-Radios ging es in den Nachrichten darum, dass ja jetzt der Warntag begonnen habe – aber auch hier hat man an sich nicht reagiert. Als Teil des Warnsystems hat der NDR nicht reagiert.
Bei NDR Radio MV, NDR Welle Nord und bei vielen anderen Radiosendern hat man stattdessen die Handys ins Studio gelegt, um sie um 11 Uhr live im Radio schrillen zu lassen und sich darüber zu beömmeln.
So ziemlich richtig gemacht hat man es dagegen beim Deutschlandfunk, der die amtliche Warnung um 11 Uhr verlesen ließ – allerdings wirkt das ziemlich routiniert, weil die Meldung sofort nach dem 11-Uhr-Piep erfolgte.
Richtig verstanden hat man das Ganze beim mdr. Dort schienen die Radioleute richtig gebrieft worden zu sein. Bei mdr Sachsen und mdr Jump unterbrach man die gerade gestarteten Nachrichten für die Warnmeldung. Sie wurde also dann verlesen, als sie tatsächlich eintraf.
Klar ist, dass man bei u.a. bei NDR, BR und rbb nicht verstanden hat, dass es in dem Fall nicht darum geht, über ein Ereignis zu berichten. Sondern darum, dass sie Teil des Ereignisses sind und erst mal proben sollen, worum es geht: Als Teil des Warnsystems zu warnen.
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