Friedenstreck nach Jerusalem muss zurück nach Bulgarien – weiteres Vorgehen der Gruppe unklar
MAZ, 12.9.2025
Kapitan Andreewo.
Die Türkei lässt den Friedensglockentreck, der von Berlin nach Jerusalem unterwegs ist, endgültig nicht einreisen. Fast zwei Wochen wurde die Gruppe am bulgarisch-türkischen Grenzübergang festgehalten.
Mit sieben Kutschen und 20 Pferden war die Gruppe, zu der auch Bäckermeister Karl-Dietmar Plentz aus Schwante (Oberhavel) gehört, am 8. Mai in Berlin aufgebrochen.
Nach der Verweigerung der Einreise in die Türkei ist nun offen, wie es mit dem Friedenstreck aus Brandenburg und Berlin in den Nahen Osten weitergeht.
„Wir sind in einem Abstimmungsprozess“, sagte der Friedensglocken-Vereinsvorsitzende und Pfarrer Helmut Kautz aus Marienfließ bei Meyenburg (Prignitz) dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Donnerstag.
Bereits am Dienstag hatte Karl-Dietmar Plentz der Märkischen Allgemeinen Zeitung gesagt: „Heute war ein totaler Chaostag. Wir müssen uns erst mal sortieren und verstehen die Situation kaum.“
Pferde, Menschen und Fahrzeuge befinden sich momentan wieder in Bulgarien in der Nähe des Grenzortes Kapitan Andreewo.
Helmut Kautz sagte, im türkischen Grenzgebiet von Kapikule, wo der Treck fast zwei Wochen feststeckte, sei zuletzt vonseiten der türkischen Grenzbeamten deutlich gemacht worden, dass der Treck beschlagnahmt werde, wenn er nicht nach Bulgarien zurückkehrt. Beim Zoll habe es geheißen, mit den Pferden und Wägen sei eine Einreise in die Türkei nicht möglich.
Auf der Instagram-Seite des Friedenstrecks hieß es am Mittwoch, dass der Ton dann sehr scharf geworden sei.
Auf dem Weg zurück nach Bulgarien sei die Gruppe erneut festgehalten worden, mit scharfen Pfiffen. Mehrfach seien die Pässe kontrolliert worden, vier Ponys seien am Mittwoch von den bulgarischen Behörden festgehalten worden. Derzeit seien verschiedene Varianten zur Fortsetzung der Fahrt im Gespräch, so Helmut Kautz zum epd. Die Vorschläge reichten vom Kauf türkischer Pferde und Kutschen zum Durchqueren der Türkei, über eine neue Route durch Griechenland und per Schiff bis hin zu Rom als neuem Ziel.
Eigentlich ist Jerusalem in Israel das Ziel. Zu Weihnachten sollte der Treck dort angekommen sein. Dort soll eine aus Militärschrott gegossene Friedensglocke an eine Schule übergeben werden. Dort werden jüdische, muslimische und christliche Kinder gemeinsam unterrichtet.
Die Türkei sollte auf einer etwa 1600 Kilometer langen Strecke durchquert werden, dann sollte es nach Syrien gehen.
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