Nachts über die neue A100

Die A100 in Berlin ist mal wieder Stadtgespräch. Neulich ist der neue Abschnitt zwischen Neukölln und Am Treptower Park freigegeben worden. Die A100 endet jetzt an der B96a.

Eigentlich ist das aus Autofahrersicht richtig gut. Um nach Treptow zu kommen, mussten wir bislang über den Osten fahren, über stark befahrene Straßen wie die Prenzlauer Promenade, die Danziger Straße und die Warschauer Brücke. Jetzt kann man im Norden einfach auf die A111 und die A100 und ist relativ fix am Treptower Park auf der B96a.

Also, theoretisch. Denn die A100 endet in Wirklichkeit gerade nahe einer Großbaustelle. Die Elsenbrücke ist ein Nadelöhr, und die dort jetzt ankommende A100 macht es noch schlimmer. Am Tage staut es sich. Wartezeit auf der Autobahn gern mal eine Stunde, schon mehrfach war der neu eröffnete Abschnitt ab Neukölln wegen Überfüllung wieder gesperrt worden.

Aber ich wollte trotz allem mir den neuen Abschnitt mal ansehen. Neulich abends war ich in Charlottenburg im Kino, und danach entschloss ich mich spontan, die A100 zu besichtigen. Ich fuhr also hinter dem Kurfürstendamm auf die Stadtautobahn in Richtung Süden.
Ich fahre jetzt 29 Jahre Auto, und ich kann mich an die späten 90er erinnern, als die A100 kurz hinter dem Sachsendamm endete. Irgendwann ging es weiter bis zur Buschkrugallee, und 2004 bis Neukölln, was einen Übergang zur A113 und zum Flughafen Schönefeld (jetzt: BER) ermöglichte.
21 Jahre (!) dauerte es, bis der jetzige neue 16. Bauabschnitt eröffnet werden konnte. Und es wird vermutet, dass der letzte Abschnitt bis zur Storkower Straße auch wieder 25 bis 30 Jahre dauern könnte – wenn er überhaupt angepackt wird.

Es war nach 23.30 Uhr, als ich am Dreieck Neukölln ankam. Die Autobahn war leer. Die späte Stunde hat also auch was Gutes.
Es sind gerade mal drei Kilometer, und es fällt auf, dass es das erste Teilstück der Autobahn ist, an dem keine Laternen stehen. Früher war die Autobahn in der Stadt hell erleuchtet, seit ein paar Jahren sind viele Abschnitte dunkel. Hier hat man teilweise erst gar keine Laternen aufgestellt.

Man fährt in den fast 400 Meter langen Tunnel Grenzallee. Er ist interessant gebaut, extrem breit, weil auch zwei Fahrspuren in die Ausfahrt Sonnenallee führen. Das Licht ist sehr speziell. Oft ist das Licht in Tunneln orange, hier ist es ein sanftes Weiß.
Es geht um zwei Kurven, und schon ist die Autobahn zu Ende, und man ist auf der B96a.

Auf der Rückfahrt von Treptow kommend, habe ich mich allerdings erst mal verfahren, weil die Beschilderung scheinbar noch nicht erneuert ist. Oder ich habe sie falsch gedeutet, jedenfalls musste ich in einer Parallelstraße zur A100 umdrehen, um dann zweimal rechts abzubiegen, um wieder auf der Autobahn zu sein.
Ist die Strecke frei, dann braucht man von Treptow bis Tegel gerade mal 27 Minuten. Das ist echt gut. Nur leider ist ja die Straße eher selten frei.


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