Wenn jemand Ahnung von der Liebe hat, dann ist es Lucy (Dakota Johnson). Sie weiß genau, wen man miteinander verkuppeln kann, wo es passt und wo es nicht passt.
Zumindest beruflich weiß sie das. Sie arbeitet für eine Agentur, die sich um Partnervermittlungen kümmert. Klienten werden ihr zugewiesen, und Lucy schaut dann wer passen könnte.
Aber wonach suchen die Leute? Hobbys müssen passen. Das Alter muss passen, Männer um die 50 suchen gern Frauen unter 30, und das Geld ist natürlich wichtig.
Sie selbst will allerdings Single bleiben, sagt sie. Als sie nach Jahren ihrem Ex-Freund John (Chris Evens) begegnet, ist sie aber nicht mehr so sicher. Andererseits hat es damals ja schon nicht geklappt – weil sie nicht zusammenpassten. Weil er einfach pleite war.
Dafür datet sie jetzt mit Harry (Pedro Pascal), der eigentlich ihr Kunde war, aber ein Date mit ihr selbst wollte. Mit ihm scheint es zu passen, und er ist steinreich.
Allerdings… nun ja… so richtig sicher ist sie sich dann doch nicht.
„Was ist Liebe wert“ erörtert Celine Song in ihrem neuen Film. Untertitel: „Materialists“ – und beide Titel passen sehr gut. Denn die Menschen im film zahlen viel Geld an die Agentur, um die „Liebe ihres Lebens“ zu finden, und überhaupt geht es oft um Geld, denn man möchte ja keinen armen Schlucker. Liebe ist materialistisch geworden, was irgendwann auch Lucy feststellt.
Deshalb ist dieser Film eigentlich auch eher traurig und bedrückend weil man mit ansehen muss, wie Leute Listen abhaken in der Frage, ob jemand passt oder nicht. Oder von vornherein das Interesse verlieren, wenn irgendwas von der Wunschliste abweicht.
Einerseits also ein interessanter Film, weil er sich mal auf ganz andere Weise mit der Liebe befasst. Das ist dann auch keine Romantic Comedy, die die Trailer versprechen. Was hier verhandelt wird, ist durchaus ernsthaft – und eben auch bedrückend.
Leider aber ist er insgesamt gesehen ein wenig ruhig geraten. Der Film besteht fast nur aus Dialogszenen, die auch immer sehr lang sind. Das an sich ist noch nicht negativ, auch wenn es gegen die heutigen Sehgewohnheiten läuft. Aber es fehlt auch irgendwie das Besondere. Vielleicht sind es aber auch die falschen Erwartungen, die hier gesetzt wurden. Denn „Was ist die Liebe wert“ ist keine Komödie, und es soll auch keine sein. Aber vermutlich wollte man den Film nicht als ernsthaftes Stück über die Liebe in den 2020er-Jahren vermarkten.
Was ist Liebe wert – Materialists
USA 2025, Regie: Celine Song
Sony, 117 Minuten, ab 0
6/10
Schreibe einen Kommentar