DI 22.07.2025 | Spotify
„Scheiß AfD!“ Dieses Lied in Dauerschleife bleibt vor allem in Erinnerung, wenn über das ARD-„Sommerinterview“ mit Alice Weidel von besagter AfD gesprochen wird. Zudem gab es Protestrufe und eine Trommelgruppe, die für ordentlich Lärm sorgten.
In einer Demokratie sind Proteste und Demonstrationen erlaubt, aber natürlich sind die Diskussionen wieder besonders laut, besonders auf rechter und rechtsextremer Site ist man empört.
Am Dienstag war der Aktionskünstler Philipp Ruch zu Gast im podcast „Ronzheimer“ auf Spotify. Philipp Ruch ist Gründer des „Zentrums für politische Schönheit“. Dahinter verbirgt sich eine Gruppe, die mit provokanten Aktionen auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam machen will.
Die Frage, die sich stellte: Sorgen solche Aktionen nicht eher dafür, dass sich die AfD in der Opferrolle suhlen kann und davon vor allem profitiert? Während der Live-Sendung am Sonntagnachmittag bei tagesschau24 gab es während eines Einspielers wohl eine kurze Besprechung. Weidel stimmte da wohl zu, dass die Sendung an Ort und Stelle fortgesetzt werde. Natürlich aus ihrer Sicht auch, um danach Stimmung machen zu können.
Aber andererseits: Wie soll bürgerlicher Protest stattdessen aussehen? Politik und Journalismus haben vor allem die Aufgabe, inhaltlich zu diskutieren. Aber das ja nicht zwingend Aufgabe der Bürger.
Dennoch sorgt Philipp Ruch mit diversen Aussagen nicht gerade dafür, dass man sich für ihn aussprechen könnte.
Bei „Ronzheimer“ erzählte er, dass er bei der Aktion Hilfe hatte, von der Polizei und von der ARD. Diese Aussage stand im Raum, ohne dass Gastgeber Paul Ronzheimer genauer nachfragte, was er damit meinte, wie die Hilfe ausgesehen haben soll.
Ist Ruch glaubhaft? Stimmen seine aussagen nicht, dann tritt er mit dem Hintern ein, was er eigentlich erreichen wollte. Die ARD steht wegen der Sendung sowieso schon im Kreuzfeuer, und dann kommt Philipp Ruch und gibt ihr den endgültigen Arschtritt, und der Polizei dazu.
Und da kann man sich nur an den Kopf fassen, weil man sich endgültig fragt, was dieser Mann eigentlich genau erreichen will.
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