DI 10.06.2025 | 20.25 Uhr | RTL

Dass Richterin Barbara Salesch in ihrem Gerichtssaal Zeugen hört und Urteile spricht, ist ja nichts Neues.
Neu ist: Im Hintergrund dudelt Filmmusik. Und wenn Filmmusik im Hintergrund dudelt, dann muss das alles was ganz Besonderes sein.

Für Barbara Salesch ist es das auch: Denn am Dienstag ermittelte sie erstmals in der RTL-Primetime. Nichts anderes als „Der größte Prozess ihres Lebens“ stand auf dem Plan. Denn am Nachmittag darf sie eher die kleinen Pillepalle-Fälle verhandeln, diesmal ging es aber um Mord.

Eine Frau wird jahrelang vermisst, und dann wird eine Leiche im Wasser des Rheins gefunden. Nun geht es um die Frage, wer die Frau entführt und umgebracht hat.

Das muss man RTL lassen: Diese Folge war aufwändiger als die Nachmittagsfälle. Endlich, endlich konnten wir auch sehen, wie Richterin Salesch mit dem Auto vor dem Gericht vorfährt (oder eher: sich fahren lässt). Und wie die nach dem Arbeitstag wieder abgeholt wird. Im Auto sinniert sie ein bisschen und rätselt auch. Und wundert sich. Alles ganz spannend.

Zwischendurch ist eine Reporterin ganz aufgeregt, weil sie Indizien findet. Diese spielt sie natürlich nicht dem Gericht zu, sondern macht daraus die ganz groß Pressestory.

Was sich nicht geändert hat und auch zur Primetime nicht fehlen darf: das laienhafte Schauspiel. Die Darsteller sagen immer etwas steif ihre (improvisierten) Texte auf. Immer etwas drüber, immer etwas gewollt, aber leider nur selten glaubwürdig.
Dazu Wendungen im Prozess, mit denen nun wirklich niemand rechnen konnte und ein Schuldiger, auf den man echt nie gekommen wäre (hüstel).
Somit ist sich diese Show in ihrer Schlechtigkeit wenigstens in dieser Hinsicht auch zur Primetime treu geblieben.

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