Brendan Behan: Borstal Boy

Brendan Behan ist 16 und Ire. Er gehört zur IRA und wollte die Docks in Liverpool in die Luft jagen. Er wird festgenommen und sitzt nun im Knast.
Wie ist das nun als Jugendlicher im Gefängnis? Wie kann man klarkommen in dem rauen Alltag mit strengen Regeln?
Brendan muss zwei Jahre absitzen, die Tage erscheinen stupide, da ist ein Gottesdienst schon ein großes Highlight.
Nachdem er verlegt wurde, kann er arbeiten, er schließt Freundschaften und erlebt Solidarität.

„Borstal Boy“ ist der bekannteste Roman von Brendan Behan, er wurde 1963 veröffentlicht. Da war der Autor 40 – und nur ein Jahr danach ist er gestorben. Jetzt gibt es eine Neuauflage.
Im Begleittext heißt es, dass der Roman in Irland zunächst wegen seiner freimütigen Darstellung von Homosexualität und Kritik an der Katholischen Kirche verboten gewesen. Tatsächlich gibt es viel Kritik an der Kirche in diesem Roman – eine Darstellung von Homosexualität gibt es nicht wirklich, eigentlich nur in Form eines Liedtextes, den Brendan an einer Stelle singt.
Der Gefängnis-Erlebnisbericht ist durchaus interessant, zumal Brendan ein harter Hund ist, der die Gegebenheiten so hinnimmt, wie sie sind. Er versucht immer, das Beste daraus zu machen.
Allerdings fehlt dadurch so etwas wie ein Spannungsbogen, weil die Story nicht auf einen Showdown hinarbeitet, sondern schlicht auf die Entlassung.

Brendan Behan: Borstal Boy
KiWi, 494 Seiten
6/10


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