Willkommen in den Bergen

Natürlich war er darauf nicht vorbereitet. Er bleibt mit dem Auto im Schnee stecken, er hat vollkommen unpassende Schuhe und Klamotten an, und jetzt sitzt er bibbernd in seinem Wagen.
Der Grundschullehrer Michele Cortese (Antonio Albanese) wird aus Rom in ein kleines Dorf im Nationalpark der Abruzzen versetzt – mitten in den Bergen.
Es schneit ständig, der Ort versinkt im Schnee. Hier soll Michele an einer sehr kleinen Schule unterrichten. Es gibt nur wenige Schüler zwischen sieben und zehn Jahren.
Aber sich anzupassen, fällt ihm schwer. Die stellvertretenden Schulleiterin Agnese (Virginia Raffaele) wirft ihn jedoch ins kalte Wasser, sogleich beginnt der Unterricht. Michele muss sich schnell den Problemen der Schule stellen. Sie soll geschlossen werden – weil zu wenige Kinder da sind.

„Un mondo a parte“, heißt die italienische Komödie eigentlich – „Eine Welt für sich“. Der deutsche Verleih gab ihm jedoch den deutschen Titel „Willkommen in den Bergen“. Vermutlich weil es an „Willkommen bei den Sch’tis“ erinnert, jene schrullige Komödie über schrullige Menschen. Daraufhin gab es weitere „Willkommen bei…“-Filme.
Allerdings ist diese Komödie von Regisseur und Drehbuchautor Riccardo Milani ziemlich misslungen.
Nicht nur, dass man versucht hat, den heftigen Schneefall glaubhaft zu machen. Das sah dann in Nahaufnahmen allerdings so aus, als hätten Requisitenleute beim Dreh Säcke mit Kunstschnee in die Kulissen geschmissen.
Das Drehbuch hat echte Schwächen. Hier werden Emotionen aus der Schublade geholt, und Entwicklungen werden im Film nicht glaubhaft dargelegt. So sind Michele und Agnese plötzlich ein Paar, ohne dass sich das irgendwie glaubhaft angebahnt hat. Immer wieder werden Lösungen für Probleme aus dem Hut gezaubert, die aus der Luft gegriffen sind.
Selbst das Finale ist handlungstechnisch vollkommen absurd. Riccardo Milani hat es sich mehrfach furchtbar einfach gemacht.
Am Ende ist das alles wirklich sehr dünn.
In der deutschen Fassung kommt obendrauf auch noch eine miese Synchronisation dazu. Mit unpassenden Stimmen, teilweise steif übersetzt.

-> Trailer auf Youtube

Willkommen in den Bergen
Italien 2024, Regie: Riccardo Milani
Filmwelt, 113 Minuten, ab 12
4/10


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