DO 13.02.2025 | 19.35 Uhr | ZDF
Theoretisch hätte das ZDF seine Wahlarena komplett dem Zufallsprinzip überlassen können. Aber vermutlich selbst dann hätten bestimmte Leute dem ZDF Manipulation vorgeworfen.
Am Donnerstagabend lief mehr als zwei Stunden lang das Format „Klartext!“. Olaf Scholz, Robert Habeck, Alice Weidel und Friedrich Merz stellten sich je 30 Minuten lang nacheinander den Fragen aus dem Publikum.
Und es ist wieder das rechte und rechtsextreme Spektrum, das Betrug wittert.
Denn die Moderatoren hatten auf ihren Karten Fotos der Menschen, die Fragen stellen wollten. Da standen zudem die Namen und was diese Personen machen.
Alles Schiebung, heißt es da mal wieder.
Dabei ist die Lösung relativ einfach: Die Leute konnten sich vorher beim ZDF melden und auch Fragen einreichen – und vermutlich konnten die sich auch aussuchen, wem sie diese Fragen stellen wollen.
Kann man so machen.
Dennoch konnte man in der Auswahl der Fragen vorab natürlich wirklich festlegen, in welche Richtung die Gespräche gehen sollen. Wobei es alle vier Kandidaten mit kritischen Fragen zu tun hatten.
Olf Scholz wurde gleich am Anfang eine Frau vorgestellt, die nach dem Anschlag von Solingen Angst hat und nach Fehlern der Politik fragte.
Richtig alt sah jedoch Alice Weidel von der AfD aus. Ein Unternehmer saß dort mit einer Frau, die einen Duldungsstatus hat, die er aber in seiner Firma braucht. Woraufhin Weidel meinte, diese Frau sei ja sehr willkommen, weil sie ja gebraucht werde – und sie bräuchte sich ja gar keinem Asylverfahren stellen. Dass die Frau mit dem Duldungsstatus von der AfD gern fix abgeschoben werden soll – das wollte Weidel so lieber nicht sagen.
Einem Windkraftunternehmer unterstellte sie, er würde die Frage an sie auswendig gelernt haben (was vielleicht sogar so war, denn er wusste ja, dass er Weidel Fragen stellen wird, wodurch Weidel Vorwurf absurd war). Seine Argumente bügelte sie ab, er habe das AfD-Wahlprogramm nicht gelesen oder verstanden. Ein Moment, in dem Weidel extrem unangenehm und übergriffig wurde.
Es war einer dieser Momente nach dem Motto: Wenn Politik auf den Alltag trifft. Dass man nach so einer Schlappe so tut, als sei alles wieder nur Betrug, ist dann doch sehr durchschaubar. Außer man ist Teil der Blau-Bubble.
Schreibe einen Kommentar