Enquete-Kommission zur Corona-Pandemie: Vorsorge, Krisenpläne und Frühwarnsysteme

MO 01.12.2025 | 14.05 Uhr | Parlamentsfernsehen

Es sind jetzt fünf Jahre seit dem großen Ausbruch der Corona-Pandemie. Sie hat viele Opfer gekostet, es gab viele Gegenmaßnahmen, und natürlich muss heute darüber gesprochen werden, was damals gut gelaufen ist und was ist. Welche Regeln und Maßnahmen sinnvoll waren und welche überhaupt nicht.
Zu diesem Thema gab es bereits Untersuchungsausschüsse und Studien.
Am Montagnachmittag tagte dazu auch die Enquete-Kommission des Bundestages mit dem Untertitel „Vorsorge, Krisenpläne und Frühwarnsysteme“. Die Sitzung war öffentlich, das Parlamentsfernsehen übertrug live.

Vertreter jeder im Bundestag sitzenden Partei konnten Sachverständigen zu diesem Thema Fragen stellen oder in ein Gespräch treten. Zu Gast war auch Professor Christan Drosten.

Das war alles mal mehr, mal weniger spannend. Und manchmal auch einfach nur ärgerlich.
Denn die Vertreter der AfD hatten scheinbar kein Interesse an Aufklärung. Ihnen ging es nur um Vorführung.

Ein Abgeordneter wollte etwas zu den PCR-Tests wissen, beziehungsweise hielt er ein Referat über angeblich falsche Messergebnisse. Am Ende seines langen Vortrages stellte der Abgeordnete eine Frage, die er einfach nur mit Ja oder Nein beantwortet haben wollte – was für Christian Drosten so aber gar nicht möglich war, weil allein die Vorrede Erklärungen bedurften. Wollte er aber dazu Stellung nehmen, wollte der AfD-Mann diese aber gar nicht hören und schnitt ihm das Wort ab, um das Thema zu wechseln.

Später referierte ein anderer AfD-Mann dazu, dass es ja damals oft geheißen habe, dass jemand an oder mit Corona gestorben sei, aber alle in die Statistik aufgenommen worden seien. Er verstehe das nicht.
Was seltsam ist, weil es ja eigentlich total verständlich war und ist, außer wenn man bestimmte Dinge einfach nicht verstehen will. Denn ach wenn jemand an etwas anderem litt und da dann aber Corona oben drauf kam und diese Person dann früher gestorben ist als ohne Corona, dann ist ja klar, woran diese Person damals gestorben ist.
Wie könne das sein, fragte dennoch der AfD-Mann. Aus seiner Sicht wären dann auch Unfalltote, die zufällig Corona hatten, auch Coronatote (nein).
Christian Drosten merkte an, dass man da mit gesundem Menschenverstand rangehen könne, und in anderen Ländern sei das gar kein Thema gewesen. Und wenn es wirklich so viele „Verwechslungen“ gegeben habe, wo Leute in der Statistik gewesen seien, die aber nicht an Corona gestorben seien, dann hätte es keine „Todeswellen“ gegeben.
Weiter kam der Professor nicht, denn weitere Erklärungen wollte der AfD-Mann nicht hören.

Immer wieder kamen von der AfD ewig lange Fragen mit irgendwelchen Zitaten oder Statistiken, die Drosten so gar nicht beantworten konnte, weil das nicht überprüfbar, aus dem Zusammenhang gerissen oder schlicht unklar war, was die eigentlich hören wollten.
Dazu muss man wissen: Jeder Abgeordnete hatte fünf Minuten, inklusive Fragen und Antworten. Wenn aber schon die Fragen so lang waren, blieb für Antworten kaum Zeit.

Aber arum geht es der AfD nicht. Die hat wieder ihre Social-Media-Show abgezogen und kann so tun, als habe sie knallharte Fragen gestellt, auf die Drosten keine Antworten geben kann, angeblich. So macht man die Fans glücklich und gibt dem Hass immer mehr Zucker.

-> Die Übertragung beim Bundestag auf Youtube


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