Mama geht in Marwitz tanzen

Ansturm auf neue Partyreihe in der Beat-Fabrik – Disco am Sonnabend schon ausverkauft, aber 2026 geht es weiter – Veranstalter erklären, was das Besondere ist

MAZ Oberhavel, 15.11.2025

Marwitz.
Mama geht tanzen – am kommenden Sonnabend in der Marwitzer Beat-Fabrik. Das ist nicht einfach nur dahingesagt, sondern „Mama geht tanzen“ heißt die Veranstaltung, die dort stattfindet. Besonders ist diese Disco auch deshalb, weil sie nicht, wie sonst üblich, erst um 23 Uhr beginnt und bis zum frühen Morgen dauert – sondern sie startet bereits um 20 Uhr und ist in der Regel um 23 Uhr wieder zu Ende.

Julia Wolf ist Eventmanagerin und leitet in Berlin und Brandenburg die Organisation der „Mama geht tanzen“-Partys. In Marwitz findet sie bislang zweimal im Jahr statt. Einmal im Mai vor dem Muttertag und einmal im November. „Die Uhrzeit ist enorm anders“, sagt sie zum Partystart um 20 Uhr. „Das ist die Uhrzeit, in der auch Papa oder Oma ausnahmsweise auf das Kind aufpassen können.“ Denn oft sei diese Zeit am Abend die erste Tiefschlafphase für Babys oder kleine Kinder.
Die Party heißt zwar „Mama geht tanzen“, aber es gibt keine Türsteher, die genau kontrollieren, ob jemand Mama ist oder nicht. „Die Party ist für Frauen, nicht nur für Muttis“, stellt Julia Wolf klar. Sie sind inzwischen bundesweit beliebt. „Ich habe das in unsere Region geholt“, erzählt Julia Wolf. Mitte 2023 startete die Reihe in Nordrhein-Westfalen. Inzwischen gibt es sie auch in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und in Schweden.
„Ich bin Mama von zwei Kindern, und ich habe einen Beitrag im WDR dazu gesehen“, erinnert sich Julia Wolf. „Zu dem Zeitpunkt war ich vier Jahre nicht mehr tanzen und ich wollte gern mal wieder in Berlin tanzen gehen.“ Sie nahm Kontakt zu den Gründerinnen auf, so konnte sie das Franchise-Konzept in die Region Berlin-Brandenburg holen.

Auch für Susan Beastoch und Tom Wittenbecher – die beiden „Urgesteine“ der Marwitzer Beat-Fabrik – war diese Party, die erstmals im Mai stattfand, eine vollkommen neue Erfahrung. „Unsere DJs erzählten davon. Das musst du erlebt haben, diesen Vibe der Party“, erinnert sich Susan Beastoch. Sie nahmen Kontakt zu den Veranstalterinnen auf, um dieses Event nach Marwitz zu holen. „Hier sind hunderte Frauen, die sich selbst feiern, dass sie für drei Stunden einfach mal alles vergessen dürfen“, erzählt Susan Beastoch. „Die Menge eskalierte.“
Aber auf eine durchweg positive Weise. „Da geht so viel Energie aus von den Frauen, gerade untereinander. Sie sind total wertschätzend.“ In der Hauptsache sind die Frauen zwischen 30 und 40 Jahre alt, aber insgesamt kommen Frauen im Alter zwischen Mitte zwanzig bis Mitte sechzig. Oft werden sie übrigens von ihren Männern nach Marwitz gebracht. „Sie bringen ihre Frauen, und später ist dann die ganze Straße zugeparkt mit Männern, die ihre Frauen wieder abholen.“

„Die erste Party war zügig ausverkauft“, sagt Tom Wittenbecher. Auch für die zweite Ausgabe am kommenden Sonnabend ist seit dieser Woche kein Ticket mehr zu haben. „Auch für unser Team hier ist diese Party schon was ganz anderes“, sagt Susan Beastoch, und Tom Wittenbecher ergänzt: „Es gibt keine Kloppereien, Kotzereien oder Diskussionen, es ist alles ganz entspannt, es gibt keinen Stress.“
Da an diesem Abend nur der große Discoraum genutzt wird, werden für „Mama geht tanzen“ von vornherein nur 350 Tickets verkauft. In den normalen Clubnächten sind es wesentlich mehr. Da die Party nur drei Stunden dauert, ist sie für die DJs durchaus eine Herausforderung. Denn in diesen drei Stunden sollen möglichst viele Musikgenres bedient werden. „Den Schlager haben wir aber ausgeklammert“, sagt Julia Wolf. Nadine Karolczak war bei der ersten Party im Mai dabei. „Die Stimmung passt, die Schuhe sitzen“, erzählt sie. „Dann wird getanzt, und drei Stunden später sind wir noch glücklicher und werden wieder dabei sein.“

Am Sonnabend, 9. Mai 2026, am Abend vor dem Muttertag, findet in der Beat-Fabrik die nächste „Mama geht tanzen“-Party statt. Mehr Informationen gibt es auf www.mamagehttanzen.com.

Damit die Party weiterhin stattfinden kann, suchen die Leute von der Beat-Fabrik übrigens neue Mitarbeitende – Lichtoperator, Content-Creator für Social Media, Logistiker und Barkräfte.


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