Bambi 2025

DO 13.11.2025 | 20.15 Uhr | Amazon Prime Video

Den bemerkenswertesten Auftritt beim „Bambi 2025“ hat Zartmann hingelegt. Der Musiker hatte gerade den Publikumsbambi gewonnen, als er mal fix jegliche Etikette sausen ließ.
„Ich will noch eine Sache sagen“, sagte er am Ende seiner Dankesrede. „Fick die AfD! Ist mir ganz wichtig zu sagen. Fick rechtspopulistische Scheiße! Ich kann verstehen, wenn Menschen gerade unzufrieden sind (…), aber ich glaube nicht, dass Rechtspopulismus der Weg da raus ist. Lasst uns gemeinsam reden, lasst uns die Lücken schließen. Irgendwie Kompromisse finden und keine Rechtspopulisten an die Macht kommen lassen. Fick die AfD!“
Zartmann war am Donnerstagabend der Einzige, der keine ausschließlich brave Rede gehalten hat, aber dafür bekam er auch Standing Ovations.

Ansonsten war viel Einerlei. Zum zweiten Mal ist der Bambi von Amazon Prime Video live übertragen worden. Michelle Hunziker führte durch den Abend, der so ein wenig dahinplätscherte.
Das könnte daran liegen, dass in den meisten Kategorien die Sieger feststehen, es sind also nur selten wirkliche Emotionen zu erwarten.
Eigentlich erstaunlich, dass man beim Bambi noch nicht darauf gekommen ist, dass man mehr Emotionen durch Überraschung schafft.
Denn immer dann, wenn die Gewinner nicht wussten, ob sie es schaffen würden, dann war diese Show kurz mal aufregend.

Zum Beispiel, als Paul Ronzheimer den Bambi für seinen Politpodcast gewann. Er freute sich wahnsinnig und rannte regelrecht auf die Bühne, um den Preis entgegenzunehmen. Von solchen Momenten hätte ich mir mehr gewünscht.

Und dann war da noch Thomas Gottschalk, der irgendwie plötzlich auf der Bühne auftauchte. Er wirkte irritiert und bisschen wirr. Er sollte Cher auszeichnen, und direkt davor gab es einen Cher-Auftritt, hoch über der Bühne in einer Kugel. Aber scheinbar hatte Thommy nicht mitbekommen, dass das nicht die echte Cher war, sondern Sophie Berner in ihrer Musical-Rolle als Cher. Er faselte noch etwas rum, so sei ja Cher die einzige Frau, die er je ernst genommen habe – was im Publikum für lautes Gemurmel und vereinzelte Buh-Rufe sorgte. Das wiederum schien Gottschalk zu verunsichern, denn sein Gefasel wurde noch schlimmer, ehe er Cher ansagte, die plötzlich hinter ihm auftauchte.
Es war ein sehr bizarrer Auftritt, und es ist unklar, ob er schlecht vorbereitet war oder schlecht vorbereitet wurde. Oder ob er einfach so wirr war.
Das war sehr schade, denn so lag über dem Auftritt von Cher ein leichter Schatten.

Nach zweieinhalb Stunden endete der „Bambi 2025“, in dem Vanessa Mai schon mal ihre neue Weihnachtssingle trällerte. Bissl früh, aber sie und Amazon brauten wohl die Promo.
Irgendwie endete die Show dann, ohne dass jemand Michelle Hunziker Bescheid gesagt hat, ob nun Schluss ist oder nicht. Sie redete auf der Bühne, beglückwünschte die Preisträger, aber da war das Mikro schon zu, und Amazon machte Schluss.

PS: Wozu hat Amazon eigentlich den linearen Sender namens prime, wenn dort ausgerechnet diese Live-Show nicht läuft?


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