Adriana Popescu: Der Sommer, als wir träumen lernten

Vier Jugendliche. Und alle haben sie ihr Päckchen zu tragen. Sie kommen mit ihren Eltern nicht mehr klar, mit Erwachsenen im Allgemeinen. Gewaltausbrüche, Depressionen, Zurückweisungen, Gefühlskälte – sie kommen nicht mehr klar, und auch ihre Eltern kommen mit ihnen nicht mehr klar.
Und so treffen Leo, Jannis, Grete und Alex aufeinander. Sie nehmen an einem Therapie-Urlaub in Schweden teil. Die zwei Jungs und die zwei Mädchen sollen bei einer Kanu-Tour durch die Einöde mal zur Ruhe kommen, runterkommen. Zwei Betreuer und eine Betreuerin begleiten sie.
Der Argwohn unter den vieren ist groß. Sie kennen sich nicht, und eigentlich wollen sie sich auch nicht kennenlernen. Sie sind auf Entzug: Keine Zigaretten. Kein Lärm. Keine Freunde, wenn es denn welche gibt. Keine Games.
Aber irgendwie müssen sie miteinander klarkommen.

„Der Sommer, als wir träumen lernten“ heißt der Roman von Adriana Popescu. Denn diese Jugendlichen haben keine Träume. Es gibt nichts, worauf sie für die Zukunft sie sich hoffen.
Adriana Popescu ist eine echte Expertin für Geschichte über Jugendliche und ihre zwischenmenschlichen Beziehungen, über ihre Probleme und das Finden möglicher Lösungen.
Das gelingt ihr auch in diesem Roman auf das Vortreffliche. Da sie wieder in jedem Kapitel abwechselnd aus der Sicht der Jugendlichen und Betreuer schreibt, gelingt es ihr recht schnell, Spannung aufzubauen. Sehr schnell ist man als Leser mittendrin in der Story, leidet und rätselt mit. Denn natürlich geht es für die vier zunächst durch ein tiefes Tal, und nach und nach entblättert die Autorin, was wirklich in ihnen vorgeht.
Packend und ergreifend.

Adriana Popescu: Der Sommer, als wir träumen lernten
cbt, 446 Seiten
10/10


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