FR 17.10.2025 | Disney+
Eine Serie, die eigentlich viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen hat: Daniel Brühl spielt Karl Lagerfeld.
Anfang der 70er steht er noch ganz am Anfang der Karriere. Er hat erste Achtungserfolge, so richtig ernstgenommen fühlt er sich aber noch nicht. Klar ist aber, dass Modedesign das ist, womit er berühmt werden will.
Yves Saint Laurent (Arnaud Valois) ist gleichzeitig sein Freund und Rivale – wobei die Freundschaft schon bald einen gehörigen Knacks bekommt. Allerdings wird Karl auch von dem jungen Jacques de Bascher (Théodore Pellerin) umschwärmt. Jacques wünscht sich eine Beziehung, Karl irgendwie auch – aber für etwas Enges ist Karl nicht geschaffen. Es wird ein jahrelanger Konflikt.
„Becoming Karl Lagerfeld“ basiert auf der gleichnamigen Biografie von Raphaëlle Bacqué. Sie zeigt einerseits den Aufstieg von Karl Lagerfeld in den Modezirkus – erste Erfolge und Misserfolge. Aber es geht auch um das Privatleben – einerseits lebt er bei seiner Mutter, aber er will auch der Mann von Welt sein. Mit Beziehungen tut er sich aber schwer.
Die 6-teilige Serie ist auf Disney+ zu sehen, wo sie ein bisschen verloren und deplatziert wirkt. Sie ist schon allein wegen Daniel Brühl sehenswert. Er schafft es, Lagerfeld zu werden, ohne dass es aufgesetzt wirkt. Seine Bewegungen, seine leicht nasale Aussprache, das leichte Lispeln, die Mischung aus Steifheit und Arroganz – das macht Brühl so richtig gut, und so richtig scheint das nie gewürdigt worden zu sein.
Aber auch Théodore Pellerin als Jacques ist stark – immer wieder hofft er, bei Karl landen zu können und wird doch immer wieder enttäuscht.
Die französische Serie bietet einen spannenden Einblick in die Modebranche der 70er, aber eben auch ins lagerfeldsche Privatleben.
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