Anita Kelly: Wir sind wild und wunderbar

Dagegen ist der Jakobsweg gar nichts. Auf dem Pacific Crest Trail wandert man 4265 Kilometer, wenn man von Anfang bis Ende unterwegs ist.

Alexei hat sich auf den Weg gemacht. Er will während der Reise rausfinden, wie es für ihn weitergehen könnte. Mit seinen Eltern hat er keinen Kontakt mehr, nur mit seiner Schwester, und er will sich auch von Grund auf ändern: Alexei 2.0 will er werden.
Er wollte das eigentlich allein machen, aber dann begegnet er Ben – und rett ihn vor einer Klapperschlange auf dem Weg. Später begegnet er Ben und seinen Wanderfreunden in einem Ort, in dem sie pause machen. Sie essen alle gemeinsam, und danach beschließt Ben, ein bisschen mit Alexei zu wandern.
Beim Wandern kommen sie ins Gespräch, erzählen sich, warum sie dort unterwegs sind, was sie beschäftigt.
Alexei ist fasziniert, aber das macht ihm auch zu schaffen. Er ist es nicht gewöhnt, so angenommen zu werden, wie er ist, und so fällt es ihm schwer, sich auf Ben einzulassen.

Anita Kelly erzählt in ihrem Roman von zwei Männern, die beide schwere Rucksäcke mit sich tragen, im doppelten Sinn. Sie öffnen sich aber nach und nach. „Wir sind wild und wunderbar“ heißt die Geschichte.
Dabei geht es nicht nur um die Wanderbeziehung, aus der sich mehr entwickeln könnte. Durch Alexei und Ben lernen wir auch diesen Wanderweg kennen. Alexei liebt die Natur und achtet genau darauf, welcher Vogel da hinten zu sehen ist. Ben fotografiert alles, was er spannend findet.
Diese Lebensreise zu verfolgen macht Spaß, ist spannend, auch rührend. Stellenweise geriet das Ganze zwar ein bisschen zu melodramatisch, ansonsten ist der Roman aber eine schöne Herbstlektüre.

Anita Kelly: Wir sind wild und wunderbar
HarperCollins, 463 Seiten
9/10


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