Neulich habe ich einen Freund besucht, der in der Görlitzer Straße in Berlin wohnt. Wenn ich einen Parkplatz direkt vor der Haustür bekomme, ist das auch kein Problem. Neulich aber musste ich ein Stück laufen.
Es ist eine durchaus problematische Gegend. Der Görlitzer Park liegt direkt an der Straße, es gibt zwei große Zugänge, an denen ich auch vorbeilaufen musste.
Dazu muss ich sagen, dass ich an sich relativ angstfrei bin. Aber diese Straße entlang zu laufen, es war schon dunkel, das war dann doch speziell.
Wenn man in den Park reinschaut, dann sieht man da schon diverse Leute rumstehen, und jeder weiß, was die da machen oder was man bei denen bekommt.
Sie stehen aber nicht nur da. Sie stehen auch außerhalb des Parks, direkt an der Straße.
Als ich also neulich da lang lief, da sprachen mich gleich zwei Typen an. Einer aus der Ferne, wie es mir denn gehe. Und ob ich was brauche. Ich ging nicht drauf ein. Ich lief an der selben Kreuzung aber noch direkt an einem Typen vorbei, der mich ebenfalls ansprach. Ob ich Nachschub brauche.
Dasselbe Spiel am zweiten Ausgang, und ich hatte irgendwie das Gefühl, dass mir jemand folgt (was aber wohl nicht so war). Aber irgendwie war ich sehr froh, als ich am Hauseingang des Freundes angekommen und im Innenhof war.
Das müsse doch irgendwie krass sein, fragte ich den Freund später. Er meinte, er kriege das im Hinterhaus nicht so mit, und die Typen seien an sich durchaus harmlos. Aber dennoch sei es oft ziemlich laut am Park.
Als ich wieder zum Auto lief, war es schon sehr viel ruhiger. An einer der Ecken stand immer noch jemand, aber ich machte einen großen Bogen um ihn.
Ich war ein bisschen froh, als ich dann in meinem Auto saß. Für mich war das ein durchaus neues Erlebnis. Und ich fragte mich: Ist das noch mein Berlin? Aber irgendwie gehört diese Szene ja schon ewig dazu, nur dass ich davon eher selten etwas so hautnah mitbekomme. Für die dortigen Bewohner ist das vermutlich normal.
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