Thomas (Christoph Maria Herbst) kommt aus dem Knast und hat plötzlich ein Haus. Die Mutter, die ihn schon als Kind verstoßen hat, will ihm ihr Haus vererben. Aber nicht einfach so: Im Haus lebt noch jemand. Es ist sein Halbbruder Roland (Nico Randel). Er hat Trisomie 21. Zwar ist er ziemlich selbstständig, aber ein wenig Betreuung braucht er dennoch. Er darf lebenslang in dem Haus wohnen bleiben.
Das passt Thomas natürlich überhaupt nicht. Er überlegt, wie er Roland wieder loswerden kann. Doch Roland lässt sich nicht so einfach abschütteln, beide wollen sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen.
Aber die beiden sind Brüder, und vielleicht wächst da ja doch noch was zusammen.
„Ganzer halber Bruder“ erzählt die Story zweier Halbbrüder, die sich hassen, sich aber irgendwie zusammenraufen müssen.
Das ist ganz nett, aber leider ist der Film von Hanno Olderdissen auch sehr erwartbar. Zwar macht die Geschichte ein paar Schlenker, aber wirkliche Überraschungen bleiben aus. Zudem ist es überraschend, wie schnell sich Roland in seinem Denken über Thomas dreht und vom „ganzen halben Bruder“ schwärmt.
Christoph Maria Herbst spielt den Thomas so, wie Christoph Maria Herbst den Unsympathen in vielen Rollen schon gegeben hat. Nico Randel ist eine Wucht, man sieht ihm gern beim Spielen zu, auch wenn an einigen Stellen durchaus ersichtlich ist, dass mit Schnitten und Kameraeinstellungen getrickst werden musste.
Eine kurzweilige, aber keine sehr innovative, ziemlich klischeebeladene Komödie – ein bisschen wie aus der Schublade geholt.
Ganzer halber Bruder
D 2025, Regie: Hanno Olderdissen
Wild Bunch, 102 Minuten, ab 12
6/10
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