100 Menschen, und nur einer kann gewinnen. 99 werden verlieren – und sterben. Es gewinnt, wer überlebt.
Sie müssen laufen. Immer weiter laufen. Sie dürfen nicht stehenbleiben. Wer stehen bleibt, wird verwarnt. Einmal, zweimal, dreimal. Dann ist Schluss.
Es ist ein barbarischer Wettbewerb, dem sich 100 junge Männer stellen. Er findet jedes Jahr statt, in einer nahen Zukunft, in der in den USA ein repressives Regime an der Macht ist.
Ray Garraty (Cooper Hoffman) ist einer von den Jugendlichen, die sich freiwillig zum Marsch anmelden. Er ist angelockt vom Versprechen, dass sich im Siegesfall das ganze Leben ändere.
Mehr und mehr freundet er sich mit peter (David Jonsson), der ebenso zäh wie wie er selbst. Sie stacheln sich gegenseitig an beim Laufen, aber sie müssen der Wahrheit ins Auge sehen: Einer von ihnen wird sterben.
Es war Stephen King, der diese Story einst geschrieben hat. Das war 1979. Es dauerte 46 Jahre, bis die Film-Adaption ins Kino kam: „The long Walk – Todesmarsch“.
Es ist ein spannender Thriller, der an sich mit ganz einfachen Mitteln auskommt: Wir begleiten eine Gruppe von Menschen, die laufen. Die um ihr Leben laufen. Um den Sieg. Stundenlang, tagelang, viele hundert Meilen.
Dass die Verlierer sterben, wird den Läufern erst bewusst, als es das erste Mal knallt. In der Hinsicht ist der Film unerbittlich, wir sehen fast jeden Mord in Großaufnahme, das Blut spritzt fast jedes Mal. Ob das wirklich nötig ist, sei dahin gestellt.
Ansonsten laufen wir mit der Kamera immer mit, wir lernen die Männer kennen, was sie umtreibt, warum sie dabei sind, wie sie ticken. Und wie sie leiden. Und laufen. Und sterben. Und weiterlaufen.
Das ist spannend, nervenzehrend, auch emotional.
Aber irgendwie auch nicht immer so glaubwürdig. Kann man wirklich tagelang laufen und reden, ohne außer Atem zu sein? Manchmal wirkt das alles bei einigen irgendwie kaum angestrengt – dafür hat man bestimmten Figuren im Film, oder es gibt spezielle Momente, wo das gezeigt wird.
Deshalb hat der Film dann doch auch einige Längen, was ihn am Ende aber trotzdem sehenswert bleiben lässt.
The long Walk – Todesmarsch
USA 2025, Regie: Francis Lawrence
Leonine, 108 Minuten, ab 16
7/10
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