Tilda (Luna Wedler) lebt mit ihrer jüngeren Schwester Ida (Zoë Baier) und ihrer Mutter Andrea (Laura Tonke) in einer kleinen Wohnung. Sie muss sich sehr oft um ihre Schwester kümmern, denn die Mutter trinkt viel und oft, dass sie alkoholkrank ist, will sie aber nicht einsehen.
Tilda studiert, sie arbeitet an der Kasse des Supermarktes, und sie geht regelmäßig schwimmen, nimmt da auch Ida oft mit.
Aber in diesem Sommer ändert sich einiges: Tilda bekommt das Angebot, in Berlin zu arbeiten und zu lernen. Aber kann sie ihre Familie im Stich, Ida mit der Mutter allein lassen? Und beim Schwimmen lernt sie Viktor (Jannis Niewöhner) kennen. Viktor reiß in ihr jedoch auch tiefe Wunden auf – ein unverarbeiteter Unfall wird wieder Thema. Und zu Hause wird die Lage auch immer schlimmer…
„22 Bahnen“ ist die Film-Adaption des gleichnamigen Romans von Caroline Wahl, der zum Bestseller wurde.
Zumindest in der Filmfassung wirkt der Titel zwar sehr beliebig, weil diese 22 Bahnen als solche schlicht gar keine Rolle spielen.
An sich erzählt der Film vom Erwachsenwerden in verschiedenen Hinsichten. Tilda musste sehr schnell erwachsen werden, weil ihre Mutter gewissermaßen ausgefallen ist, Tilda ist für Ida wie eine Mutter, und weil der Umzug nach Berlin im Gespräch ist, will Tilda, dass Ida irgendwie klarkommt.
Viktor musste schnell erwachsenen werden, weil er fünf Jahre zuvor einen furchtbaren Schicksalsschlag erleben musste, und auch Tilda hat damit zu tun, weil Viktors Bruder ein enger Freund von ihr war.
Tilda hat durchaus Angst, aber sie stellt sich diesen Ängsten, und sie stellt sich auch den Menschen, die Hilfe brauchen.
Und so geht es nicht nur um das Erwachsenwerden, sondern auch um die Verantwortung für sich und für andere.
Auch wenn „22 Bahnen“ am Ende nicht ganz auf dem Punkt ist, so ist der Film durchaus spannend und sehenswert.
22 Bahnen
D 2025, Regie: Mia Maariel Meyer
Constantinfilm, 102 Minuten, ab 12
7/10
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