Friedenstreck mit Karl-Dietmar Plentz hängt seit Tagen an der Grenze fest
MAZ Oberhavel, 8.9.2025
Schwante/Edirne.
Die Pferde müssen weiter bewegt werden. Immer wieder fahren sie auf dem Gelände der Grenzanlage im Kreis herum, aber weitere Wege dürfen sie momentan nicht zurücklegen.
Eigentlich hat der Friedenstreck das Ziel Jerusalem in Israel – zu Weihnachten will die Gruppe da sein. Zur Gruppe gehört auch Bäckermeister Karl-Dietmar Plentz aus Schwante. Aber ob das Ziel erreicht wird, ist momentan unklar. Seit mehr als einer Woche hängt der Friedenstreck an der bulgarisch-türkischen Grenze fest. Ein Weiterkommen ist nicht möglich.
„Wir sind aufgebrochen in Bulgarien und sind sehr gut über die Grenze gekommen, bis an diesen Punkt“, berichtet Plentz. „Veterinärrechtlich war alles in Ordnung, die Passkontrolle war super, aber jetzt werden wir zollrechtlich, und ich glaube auch ein bisschen politisch beobachtet.“
Jetzt befindet sich der Treck mit den Autos, Anhängern und Pferden im Grenzübergang, tagein, tagaus. „Man könnte ja fast sagen, es ist ein schönes Gefühl, frei zu haben, aber die Stunden sind sehr lang.“ Die Gruppe habe sich häuslich eingerichtet, es werde Essen zubereitet. „Wir kommen klar, den Tieren geht es gut. Gleichzeitig bleibt die Anspannung.“ Die türkischen Beamten seien aber sehr freundlich, stellt Plentz fest. „Sie sind nahezu herzlich.“
Am Donnerstag habe für ein kleines Team die Möglichkeit bestanden, nach Edirne in die Türkei zu fahren. Dort konnten Lebensmittel und Heu gekauft werden. „Alles, was wir so brauchen.“
Aber wie geht es nun weiter? „Wir hoffen, dass wir bald weiterreisen können“, erklärte der Schwantener. „Es waren ein paar Herren mit einer schwarzen Limousine da, die eine diplomatische Lösung suchen, unseren Antrag angepasst haben und uns hoffnungsvoll verabschiedet haben.“
Am 8. Mai war der Treck am Brandenburger Tor aufgebrochen. Mit sieben Kutschen und 20 Pferden will die Gruppe insgesamt mehr als 4800 Kilometer und durch 14 Länder reisen, um die aus Militärschrott gegossene Friedensglocke zur „Hand in Hand Schule“ in Jerusalem zu bringen. Die Gruppe fuhr bereits durch Tschechien, Österreich, die Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. In diesen Ländern ist der Treck herzlich empfangen worden.
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