Friede im Wald

Neulich war ich das erste Mal im Bestattungswald bei Bötzow. Er wurde an diesem Tag überhaupt erst eröffnet.
Es ist nicht das erste Mal, dass ich in einem solchen Wald war. Ich war schon mehrfach in Summt, auch bei Beerdigungen, in einem Bestattungswald bei Nauen habe ich auf einer Trauerfeier gesprochen, und mein Onkel ist in so einem Wald bei Bredenbeck in Niedersachsen begraben.

Es handelt sich dabei um einen Friedhof im Wald. Es gibt keine Gräber, wie wir sie kennen. Man kann sich noch als Lebender aussuchen, an welchem Baum man begraben werden möchte, oder die Angehörigen bestimmten das nach dem Tod des Menschen.
Am Baum wird ein kleines Loch ausgehoben, und die Asche kommt in der kleinen Urne dort rein. Das Loch wird wieder zugeschüttet, und nur eine Plakette am Bam zeigt, wo du deine letzte Ruhestätte hast.
Du kannst den Baum für dich alleine haben, du kannst ihn mit der Familie teilen oder auch mit Fremden.
Und dann bist du mitten in der Natur.

Das ist irgendwie ein schöner Gedanke. Am Rand von Bötzow läuft man in den Krämerwald, wo sich der Friedwald befindet. Es ist ein wirklich schöner Wald. Die Vögel zwitschern, der Wind streift durch die Bäume.
Schon auf dem Weg dorthin, man muss immer ein wenig in den Wald hineinlaufen, ehe man beim eigentlichen Friedwald angekommen ist, kommt man runter, schaltet man ab – und vermutlich denkt man schon mal an die Person, die man am Baum besuchen wird.
Andererseits wird aber auch niemand verpflichtet, immer wieder hinzugehen, denn man muss nichts pflegen, es ist ja die pure Natur.

Ich kann mir gut vorstellen, später mal in einem Bestattungswald die letzte Ruhe zu finden – auch wenn ich ja letztlich eh nichts davon mitbekomme. Was ja auch irgendwie schade ist.


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