Mach’s gut, Ulli! – 40 Jahre Reporter-Legende

FR 06.06.2025 | 20.15 Uhr | rbb

Der rbb ohne Ulli Zelle? Geht das überhaupt?
Es muss. Denn Ulli Zelle, der Berliner Reporter, ist in den Ruhgestand gegangen. Nicht ganz freiwillig, wie er immer mal wieder anmerkte, aber mit 73 Jahren machte man ihm beim rbb wohl klar, dass jetzt wirklich mal Schluss sein muss.

Zum Abschied schenkte ihm sein Heimatsender aber noch einmal eine große Sause: „Mach’s gut, Ulli!“ hieß die Show aus dem Sendesaal des rbb. Wobei der Titel ein bisschen wie ein Nachruf klang. Und, nun ja, irgendwie war es das auch, inklusive Rückblicke und Anekdoten. Mit dem Unterschied, dass Ulli Zelle am Leben ist und alles selbst erzählen konnte.

1984 begann Ulli Zelle beim SFB-Hörfunk, 1985 startete er beim Fernsehen, der der „Berliner Abendschau“. Er traf die Rowling Stones, war Reporter beim Mauerfall, beim verhüllten Reichstag, bei der Eröffnung des Potsdamer Platzes, beim Weihnachtsmarkt-Anschlag. In guten und schlechten Zeiten war Ulli Zelle dabei und erklärte den Menschen vor dem Fernseher, was los ist.

Mit persönlichem Lob kann Ulli Zelle aber offenbar nicht all zu gut umgehen. Immer wenn ihn jemand für einen Teil seines Lebenswerkes würdigte, war er ein bisschen peinlich berührt und wollte am liebsten mit dem nächsten Programmpunkt weitermachen.

Die Show, die eine Woche zuvor aufgezeichnet wurde, scheint sehr viel länger gegangen zu sein, als die knappen 90 Minuten am Freitagabend im rbb. Denn es war zu meckern, dass an sehr vielen Stellen geschnitten worden ist.
Das ist schade, weil dafür kein Grund bestand. Nachrichten und Doku hätten im Anschluss auch etwas später beginnen können, der mitternächtliche Spielfilm war eh eine Wiederholung.
Immerhin gibt es die 21 Minuten längere Fassung in der ARD-Mediathek.

Dass Ulli Zelle sein job fehlen wird, ist ziemlich sicher. Dass dem rbb ohne Ulli Zelle etwas fehlen wird, aber auch. Er ist so ein bisschen die gute Seele des Senders.

-> Die Sendung in der ARD-Mediathek (bis 6. Juni 2027)


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