Es heißt ja immer mal wieder, dass kulturell zu wenig los ist. Dann aber entdeckt man, dass es Kultur gibt, die man immer noch nicht in Anspruch genommen hat.
Wandlitz ist gerade mal etwas mehr als 20 Minuten von Oranienburg entfernt. In diesem Ort gibt es ein Theater, das „Theater am Wandlitzsee“. Es befindet sich direkt gegenüber des Strandbades, direkt im Gebäude des Bahnhofes Wandlitzsee, wo stündlich die Züge rollen.
Unbekannt war mir das Theater nicht. Es tourt im Sommer hin und wieder für Open-Air-Vorstellungen durch die Region. Ich habe mal ein Stück des TaW auf der Festwiese in Groß-Ziethen erlebt. Schon da hatte ich mir vorgenommen, mir das eigentliche Theater in Wandlitz mal anzuschauen.
Julia Horvath und ihr Partner Sascha Gluth betreiben das Theater, an dem am Wochenende gespielt wird. Oft stehen sie auch selbst auf der Bühne, wie beim Stück „Das letzte Mal“, das wir gesehen haben.
Darin vergiftet eine Frau ihren Mann und schmiert ihm das dann aufs Brot. Es beginnt eine Diskussion um ihr Zusammenleben, und zwischendurch gelingt es ihm, auch sie zu vergiften – und das Unglück nimmt seinen Lauf.
Und der ist durchaus heiter. Oft sind es Boulevardstücke, die die Menschen gute zwei Stunden lang aus dem Alltag entführen. Im Fall von „Das letzte Mal“ war das sehr kurzweilig und hat Spaß gemacht.
Davor und in der Pause hat man die Gelegenheit, auf dem Balkon des Theater auf den Bahnhofsplatz zu schauen und auf den Wandlitzsee, der auf der anderen Straßenseite zu sehen ist – nebst Sonnenuntergang.
Wir waren das erste Mal dort – und wer in der Gegend um Wandlitz wohnt (und Berlin ist auch nicht weit) sollte sich das kulturelle Kleinod mal ansehen.
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