75 Jahre ARD – Die große Jubiläumsshow

SA 05.04.2025 | 20.15 Uhr | Das Erste

Eigentlich bringt es ja Unglück Geburtstage vorab zu feiern – aber das schert die Leute bei der ARD wenig. Die ARD -Arbeitsgemeinschaft der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten der Bundesrepublik Deutschland – ist am 9. Juni 1950 gegründet worden.
Gefeiert wurde das bereits in dieser Woche, Ende März/Anfang April. Nach einer Doku am Montag, lief am Sonnabend im Ersten „75 Jahre ARD – Die große Jubiläumsshow“.

Damit hat die ARD sehr viel richtig gemacht. Denn 200 Minuten lang drehte sich alles um die Programm-Höhepunkte aus einem Dreivierteljahrhundert. Dazu gehörten Ausschnitte aus der Tagesschau, aus Serien, Sport-Übertragungen, Quiz- und Talkshows und vielem mehr.
Günther Jauch war sichtlich überrascht, dass er mit seinem Sonntagstalk „Günther Jauch“ zur besten Talkshow in 75 Jahren ARD gekürt worden ist – wohlgemerkt in einem Zuschauervoting. Woraufhin er meinte, dass er es ja ein wenig bereue, die Sendung nach fünf Jahren schon wieder abgegeben zu haben.

„Tatort“-Kommissare sangen, Iris Berben kam im „Sketchup“-Kostüm, Dagmar Berghoff durfte wieder ihren Lachanfall in einer nächtlichen Tagesschau kommentieren. Ingo Zamperoni und Jens Riewa kamen als Ernie und Bert. Ausgerechnet Susanne Daubner, die Social-Media-Göttin der Tagesschau fehlte.

Und dann gibt es ja immer diese Gäste, die man einlädt und dann neben einem sitzen und schlechte Laube verbreiten, weil sie die Chance nutzen, mal wieder hier zu sein, um dann zu sagen, dass ja früher alles besser gewesen sei.
Jürgen von der Lippe bemerkte, dass man ja bei Tagesschau nicht mehr „meine Damen und Herren“ begrüßen dürfe.
Dieter Hallervorden durfte nochmal den „Flasche Pommes frites“-Sketch spielen und musste dort ganz, ganz zwingend unterbringen, dass man ja nicht mehr „N…rkuss“ sagen dürfe. Was ja nicht stimmt, weil er das Wort ja benutzt hat – aber hat er wirklich keine anderen Sorgen, als dass es heute nicht mehr angebracht ist, bestimmte Worte zu benutzen?
Zwei eher unangenehme Momente in dieser ansonsten so launigen Show.

Was die ARD ein bisschen versäumt hat: Drumherum ein Nostalgie-Programm zu bauen. Gerade am Nachmittag liefen viele öde Fernsehfilme – warum nutzte man nicht diesen Tag, um mal in den Archiven zu kramen? Alte Serienfolgen, vielleicht eine alte Show? Auch im Nachtprogramm – nach der sehr unterhaltsamen, aber wohl einmaligen Show „Let’s play ARD“ – wäre Platz gewesen. Dafür hätte man zudem auch die Dritten und one eingespannt werden können – und das alles hätte man dann vielleicht auch in die ARD-Mediathek stellen können.
Diese Chance wurde vertan.

-> Die Show in der ARD-Mediathek (bis 5. Mai 2025)


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Kommentare

Eine Antwort zu „75 Jahre ARD – Die große Jubiläumsshow“

  1. […] Didi kann auch engstirnig sein – auch damit setzt sich die Doku auseinander. Dass er beim „Palim-Palim“-Sketch in der „75 Jahre ARD“-Show einfach mal alle Wörter raushaute, die man aus guten Gründen heute nicht mehr benutzen sollte, […]

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