Eden

1932 auf der Insel Floreana. Sie gehört zu Ecuador, das Festland ist allerdings 1000 Kilometer entfernt, und zum Galapagos-Archipel.
Der aus Köln stammende Heinz Wittmer (Daniel Brühl) kommt mit seiner Frau Margret (Sydney Sweeney) und seinem Sohn Harry (Jonathan Tittel) auf die Insel. Sie entfliehen der Weltwirtschaftskrise und den aufstrebenden Nazis, um fernab der Zivilisation ein neues Leben zu beginnen.
Der deutsche Arzt und Philosoph Friedrich Ritter (Jude Law) und seine Partnerin Dore Strauch (Vanessa Kirby) sind schon dort. Sie tun so, als würden sie sich freuen – in Wirklichkeit legen sie den Neuen Steine in den Weg.
Die Neuen schaffen es aber trotzdem, sich einzurichten. Es bleibt aber bei einer gewissen Distanz.
Und noch jemand kommt dazu: Die selbsternannte Baronin Eloise Wehrborn de Wagner-Bosquet (Ana de Armas) taucht mit zwei Liebhabern (Felix Kammerer / Toby Wallace) auf der Insel auf. Sie will dort ein Hotel bauen. Und scheinbar will sie die anderen loswerden – denn durch diverse Intrigen hetzt sie die Ritters und Wittmers gegeneinander auf.

Diese Galapagos-Insel, fernab jeglicher Zivilisation, nur selten kommt ein Schiff vorbei, ist gewissermaßen der Garten „Eden“. Ron Howard erzählt von einer wahren Begebenheit.
Diese Insel, diese Leute und das, was dort erzählt wird, das ist wirklich passiert. Das heißt: Das ist das, was man glaubt, was passiert ist. Was wirklich geschehen ist, wissen nur die, die dabei waren.
Der Film hat extrem aufwühlende Momente, und vermutlich zeigt er die spannendste und nervenzehrendste Geburt der Filmgeschichte.
Aber er zeigt noch etwas, und das ist gesellschaftlich spannend zu beobachten: Wer gegeneinander spielt, kommt nicht weit. Und es kommt immer jemand, der meint, nur weil er/sie reich ist, könne er/sie sich alles leisten und bestimmen, was passiert.
Leider ist die Figur der Möchtegern-Baronin sehr klischeehaft und schablonenmäßig dargestellt, fast wie eine Karikatur. Auch erscheint vollkommen unklar, wie sie sich eigentlich vorstellt, auf der einsamen Insel ein Hotel zu bauen – immerhin hat sie ja nichts, und ihre beiden Männer können ihr kaum eine Hilfe sein.
Somit hat der Film zwar immer wieder sehr spannende Momente, und er löst an einigen Stellen Gefühle der Empörung und Ablehnung aus – aber so wirklich rund ist der Film am Ende trotzdem nicht geworden. Es gibt Längen, ohne dass Langeweile herrscht, vielleicht auch, weil man den Leuten nicht sow wirklich nah kommt.

-> Trailer auf Youtube

Eden
USA 2024, Regie: Ron Howard
Leonine, 129 Minuten, ab 16
6/10


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