Wenn es um Bücher geht, dann kaufe ich meistens in der Buchhandlung um die Ecke oder, wenn ich um Urlaub bin, in der dortigen Buchhandlung. Ansonsten kaufe ich online eigentlich kaum etwas. Klamotten will ich in der Regel anprobieren – denn für das Zurückschicken bin ich zu faul, das ist mur zu umständlich. Außerdem habe ich dabei ein schlechtes Gewissen, mir Produkte schicken zu lassen, bei denen die Gefahr hoch ist, dass sie zurückgeschickt werden müssen. Kostet ja alles Energie.

Dennoch habe ich kürzlich zweimal bei Amazon eingekauft, und ich hatte dabei ein schlechtes Gewissen.

Im ersten Fall bin ich zufällig auf ein Produkt gestoßen, das ich für einen RTest interessant fand. Das Produkt kostete gerade mal 1,99 Euro. Und damit vermutlich etwas mehr als im Supermarkt. Aber der Punkt ist: Als Prime-Kunde ist die Lieferung kostenlos. Das führte dazu, dass ich nur einen Tag später einen riesigen Umschlag im Kasten hatte mit einem Produkt, das diesen riesigen Umschlag gar nicht nötig gemach hätte. Klar ist auch, dass das Versenden teurer war als das Produkt, das ich gekauft habe, und fürs Versenden und nach Nach-Hause-bringen musste ich nichts zahlen. Irgendwie irre.

Im zweiten Fall hatte ich mir im vorletzten Jahr einen schönen, relativ kuscheligen Schlafanzug bei Amazon gekauft. Und ich wollte einen zweiten davon haben. Ich musste lange suchen, weil es ihn nicht mehr wirklich zu kaufen gab. Ein einziges Exemplar habe ich nach Wochen des Suchens dann doch noch gefunden. Ich habe es gekauft. Es lag irgendwo in den USA. Es dauerte entsprechend länger, bis es hier war – knapp zwei Wochen. Aber auch in dem Fall: Ich musste nichts dafür zahlen, dass dieser Schlafanzug aus den USA nach Deutschland geschafft worden war. Und so was kostet ja sicher ordentlich Geld.

Aber vermutlich bin ich einer der wenigen Menschen, die bei dieser Art von Käufen irgendwie noch Skrupel hat.