Krieg! Weit weg?

Wach geworden, Fernseher angemacht, und ich habe gesehen: Es hat angefangen. Es war Donnerstag, und es war eine andere Welt. Krieg in Europa.
Russland hat die Ukraine angegriffen. Nicht nur den Osten, sondern die komplette Ukraine. Innerhalb von Stunden sind die Truppen in mehrere Landesteile einmarschiert.

Tagelang, wochenlang haben wir geglaubt: Das wird schon nicht so schlimm. Einige Kommentatoren wollten sich und uns einreden: Nein, der Putin ist so nicht, der wird nirgendwo einmarschieren. Die Amis haben es dagegen seit Tagen gewusst. Putin macht ernst, und er hat in den letzten Tagen die Welt dreist belogen. Er empfing Politiker, aber innerlich lachte er sie vermutlich aus und log ihnen direkt ins Gesicht – wenn man das denn am meterlangen Tisch noch erkennen konnte. Und, meine Güte, was haben wir bei Twitter über diesen Tisch gelacht. Aber Krieg? Ach komm!
Tagelang sah die Welt zu, wie Putin seine Truppen rund um die Ukraine postierte. Aber einen Einmarsch? Nicht doch.

Krieg in Europa. Und wenn du jetzt sagst: Hatten wir doch in den 90ern auf dem Balkan auch, dann ist das allerdings durchaus was anderes. Der Krieg auf dem Balkan, war dramatisch, er war schlimm – aber er wirkte sich kaum auf den Rest Europas aus.
Ob das in diesem Fall auch so ist – keiner weiß das. Das Ding könnte uns aber noch um die Ohren fliegen. Zwischen der Ukraine und Deutschland liegt nur noch Polen.
Was, wenn Russland auch die baltischen Staaten haben will? Wenn der NATO-Verteidigungsfall eintritt? Und was ist, wenn Putin seine Langstreckenraketen abfeuert? Und was, wenn er es auf einen nuklearen Krieg ankommen lässt? Dann sind wir mittendrin – aber vermutlich nur noch kurz dabei.

Stundenlang läuft der Fernseher, Das Erste war am Donnerstag ein Nachrichtensender, stundenlange Tagesschau24-Extra-Sendungen. Wie soll man da arbeiten, ohne durchzudrehen, ohne dass die Emotionen überschwappen. Zwischendurch musste dann einfach mal Ruhe herrschen – um sich vom Wahnsinn abzulenken – und um auch mal arbeiten zu können.


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Kommentare

21 Antworten zu „Krieg! Weit weg?“

  1. ThomasS

    Putin scheint wahnsinnig geworden zu sein.
    Er lässt Militär in die Ukraine einmarschieren, das zivile Häuser zerstört und für Angst und Terror sorgt. Zugleich ruft er die Zivilbevölkerung dazu auf, sich auf seine Seite zu stellen und die Regierung zu stürzen. So argumentiert nur jemand, der nicht mehr vernünftig denkt …

    Dem gegenüber stehen westliche Mächte, die trotz allem noch fast schon verzweifelt auf Verhandlungen setzen. Die Verträge zu Nordstream 2 werden vorläufig außer Kraft gesetzt. Das bereitet dem Russen bestimmt tierisches Kopfzerbrechen. Russland vom SWIFT ausschließen … die Handhabe gibt es, aber so krasse Maßnahmen sollen es dann doch nicht sein. Es könnte ja auch die westliche Wirtschaft schädigen …

    So hat schonmal ein Weltkrieg angefangen.
    Hoffen und beten wir, dass sich das nicht wiederholt.
    Zumindest ist dann zur Abwechslung mal nicht Deutschland schuld.

  2. Das Schlimme ist ja, egal, was die NATO macht, alles was mehr als Sanktionen ist, Truppen schicken, Kämpfe beginnen – alles das könnte einen Weltkrieg auslösen. Und Deutschland wäre mittendrin.

  3. ThomasS

    Manch einer wird sich derzeit wünschen, Putin hätte seine Bestimmung im Schachspielen gefunden und nicht in der Politik.

  4. RT

    Ohja……

  5. ThomasS

    Noch vor Kurzem stand Victor Orban neben Putin und hat sich als Empfänger von billigem Gas aus Russland für seine Cleverness loben lassen. Jetzt ist er bereit, jede Menge Flüchtlinge aufzunehmen. Und EU-Sanktionen gegen Russland sind plötzlich auch kein Problem mehr. Dasselbe gilt für die Regierung in Polen. Tja … wenn der Verbündete plötzlich durchdreht …

    Insofern hat Putin mit seinem Angriff doch unfreiwillig eine neue Einigkeit in der EU hergestellt. Ob der Schachspieler das vorhergesehen hat? Oder ist ihm mittlerweile alles wurscht? Es hat fast den Anschein.

    Was den drohenden Atomkrieg betrifft, hat ja im ARD-Brennpunkt ein Historiker der Bundeswehr Entwarnung gegeben. Mit Atomwaffen habe Putin schon 2014 im Rahmen der Krim-Krise gedroht. Allerdings hatte vor einer Woche auch noch niemand das dezeitige Szenario auf dem Schirm. Zumindest ist das nicht kommuniziert worden.

    Putin kommt mir mehr und mehr vor wie ein irrer Amokläufer.
    Nur dass der unglücklicherweise einen Militärapparat hinter sich hat.

  6. Es ist auch erstaunlich, dass alle so bereit sind, Flüchtlinge aufzunehmen. Bei den Syrern ists total schlimm, die wollen alle gleich wieder loswerden/abschieben/zurückschicken, weil da ja irgendwie kein Krieg herrsche und alle ja nur den Wohlstand wollen. Ziemlich bigott.

  7. ThomasS

    Am Ende des Tages ist das Hemd eben doch näher als der Rock.
    Was geht uns Syrien an oder überhaupt Afrika.
    Aber Flüchtlinge aus dem Nachbarland zurückweisen, ist dann politisch dann eben doch zu heikel. Sogar in der Türkei durfte demonstriert werden, ohne dass gleich – wie dort ansonsten üblich – Militär aufgefahren wurde.

  8. RT

    Ich denke, ein weiterer Grund ist, dass die Menschen hier (und da schließe ich mich nicht aus) recht wenig über den Krieg in Syrien wissen. Über den Krieg in der Ukraine und die Gründe usw wissen wir dagegen ziemlich genau Bescheid.

  9. ThomasS

    In Syrien findet ein sogenannter Stellvertreterkrieg statt, wo u.a. auch Russland bzw. Putin seine Finger drin hat. In Wahrheit geht es da nur um strategische Vorteile bzw. Rohstoffe. Im Fall Ukraine ist es nicht anders. Der Unterschied ist, dass Syrien rein geografisch noch recht weit weg ist und die Ukraine verdammt dicht dran.
    Mit „bigott“ hast du es schon recht gut zusammengefasst.

  10. ThomasS

    Je eher Putin aus den Verkehr gezogen wird, desto besser.
    Die Klientel, die sich unter ihm bereichert hat, ist natürlich auch nicht die Crreme de la Creme des Humanismus. Aber die fallen ihrem Chef immerin schon jetzt in den Rücken. Vielleicht lässt sich mit denen besser verhandeln. Das ist vergleichsweise so, als hätte seinerzeit „Operation Walküre“ (das Stauffenberg Attentat) stattgefunden, bevor außen- und innenpolitisch alles eskaliert ist. Die Welt ist sich einig, dass es um Putin nicht schade ist. Je früher der Mann über den Jordan geht, desto mehr unschuldige Menschenleben werden gerettet.

  11. ThomasS

    Die Welt will Putin eigentlich tot sehen. Dass der Mann noch am Leben ist, ist eigentlich eiin Versagen der Welt. Die einzigen, die seinner Politik noch in Deutschland im Auftrag von Russia today das Wort reden, sind ehemalige Abzocker und sonstige dubiose Gestalten. Der Mann hat jede Menge Reichtümer angehäuft. Die Armut seines Volkes kümmert den gar nix.

  12. ThomasS

    Putin wird auch sterben.
    Besser früher als später.

  13. ThomasS

    Jedermann würde jubeln, hätte man rechtzeitig Hitler getötet. Das hätte Milionen von Menschenleben gerettet. Jetzt hat man erneutz die Chance, einen Wahnsinnigen rechtzeitg azuszuschalten …

  14. ThomasS

    Ich würd sagen … go for it!
    Oder? Mit Putin ist keine Politik mehr zu machen.
    In „Der Untergang“ gibt es den Vorschlag: „Mein Führer, Sie sollten wieder Politik machen!“ Die Antwort Hitlers: „Ich mache keine Politik mehr!“ So iist auch Putin drauf. Nur dass Putin im Gegensatz zu Hitler die Atombombe hat und keine Skrupel, diese einzusetzen. Er droht ja bereits damit.

  15. RT

    Weiß nicht, ob so was der richtige Weg ist. So was kann auch nach hinten losgehen.

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